Es freut uns sehr, dass der Pianist Søren Gundermann nun auch im Scharwenkahaus spielt. In seinen Solo-Konzerten erkundet er eine Mischung aus Musik vielfältiger Quellen. Improvisationen über Popsongs der Beatles oder Radiohead treffen auf Klassik-Bearbeitungen wie Händels „Sarabande D-Moll“ und Saties „Gnossienne Nr. 1″. Gundermanns eigene Kompositionen, wie die preisgekrönte „Bruno-Schulz-Suite“ treffen auf Westernmelodien von Ennio Morricone und einen verjazzten Beethoven. Von sorbischen Volksliedern über ein marokanisches „Casablanca“ bis nach Kenia führt ein musikalischer Trip voller improvisatorischer Spielfreude, Humor und ungewöhnlichen Klavierklängen.
Geboren in Beeskow, erlernte Søren Gundermann das Klavierspiel zunächst autodidaktisch und studierte dann an den Universitäten in Potsdam und Warschau (Klavier bei Iris Unger und Detlef Pauligk, Tonsatz bei Bringfried Löffler). 2010 war er Stipendiat des DAAD am Centrum Polonicum in der polnischen Hauptstadt. Nach einem Workshop bei dem Berliner Komponisten Hermann Keller beschäftigte er sich intensiv mit unkonventionellen Spieltechniken am Klavier („Inside Piano“, Präparation) und schrieb eine Masterarbeit über das „Prepared Piano“ im Schaffen zeitgenössischer Komponisten.
Seit 2011 arbeitet er freischaffend als Pianist solo und in verschiedenen Ensembles in den Bereichen Jazz, Welt- und experimentelle Musik, wobei die Improvisation das verbindende Element darstellt. Er komponierte Theatermusik (u.a. für „In 80 Tagen um die Welt“ der österreichischen Regisseurin Petra Paschinger), veröffentlichte mit den Bands „Jack Novelle“ und „Gundermann & Strauch“ fünf Alben und beschäftigte sich in bisherigen Konzertprogrammen u.a. mit europäischer Filmmusik, osteuropäischen Volksmelodien und der Musik Erik Saties.
Zahlreiche Projekte im Dialog mit bildender Kunst und Literatur ergänzen seine rege Konzerttätigkeit. So arbeitete er u.a. mit dem Maler Friedrich Stachat und spielte von 2017 bis 2021 fünfmal in Folge beim Brandenburger Kunstpreis auf Schloss Neuhardenberg. Daneben war und ist er mit den österreichischen LyrikerInnen Regina Hilber und Mae Schwinghammer mit literarisch-musikalischen Programmen unterwegs. U.a. an der Universität Potsdam war er mehrfach zu Gastvorträgen zu den Themen Improvisation und erweiterte Klaviertechnik eingeladen. Seit 2013 unterrichtet er Jazz-Piano an der KleistMusikSchule in Frankfurt (Oder). 2019 spielte er u.a. bei der Verleihung des Viadrina-Preises an Agnieszka Holland und auf Einladung des Rektors der Universität Poznań ein Solo-Konzert im dortigen Lubrański-Saal.
Im Februar 2020 veröffentlichte Gundermann unter dem Titel „Europe Variations“ seine erste Solo-CD, für die er 13 Jazz-Variationen über die Melodie der Europa-Hymne komponierte. In der Folge spielt er dieses Programm u.a. vor dem europäischen Parlament in Brüssel und in der Villa Almone in Rom. 2022 gewann er mit der Produktion „Republik der Träume“ den Preis für die beste Musik beim renommierten internationalen Theaterfestival „Walizka“ im Łomża.

Pressestimmen:
„Musik, wie sie Gundermann improvisiert und komponiert, lauscht der Gegenwart die Melancholie, die Heiterkeit, das Zögern, die Zügellosigkeit, den Schmerz, die Lust, das Überschäumenden, das Innehalten, die Zerrissenheit und die Wiedergeburt ab. Diese Zeit hat andere Töne als vergangene Jahrhunderte.“ (Silvia Fichtner, Märkische Oderzeitung)
„Der Pianist Søren Gundermann zeigte sich als Tastenvirtuose, der alle rasanten Stilwechsel in den Griff bekam, ganz gleich ob es sich um Afrikanisches oder kubanischen Salsa oder um Bach oder etliche Stilarten des Klavierjazz handelte.“ (Klaus Ehring, Thüringer Allgemeine)
Eintritt 19 €, für Personen unter 18 Jahren frei.
Die Bad Saarower Klavier- und Kammermusikkonzerte werden unterstützt von der
