Sie heißen Goldmarie, Adele oder Lieschen – alle Rinder, alle Hunde, alle Katzen und sonstige Tiere haben Namen. In der Markgrafpiesker Station für Tiere in Not „Pro Animale“ e.V. haben sie ein neues Zuhause bekommen. Derzeit sind es rund 250 Vierbeiner, darunter auch ein Lama und ein Maultier. Die Menschen, die hier mitten auf einem idealen Anwesen im Wald haupt- und ehrenamtlich arbeiten, geben den geschundenen Tieren ihre Würde und ein würdiges Leben zurück. An ihrer Spitze steht Hasan Tatari, der Leiter der Station und Tierarzt. Und das seit 15 Jahren. Der gebürtige Syrer, der seine Arbeit voller Leidenschaft und mit großem Eifer betreibt, erfährt viel Anerkennung von Tierfreunden aus der ganzen Region und ist auch darüber hinaus sehr bekannt.
Die Liebe zu Tieren war dem heute 58-jährigen nicht in die Wiege gelegt worden, denn in seinem islamisch geprägten Heimatland sind Haustiere (außer Katzen) eher selten, Hunde gelten als unrein, andere Tiere werden als reine Nutztiere gehalten. Hasan Tatari stammt aus der heute zerstörten Stadt Aleppo, schon in seiner Jugend zog es ihn nach Deutschland. 1981 kam er das erste Mal nach West-Berlin, 1986 begann er ein Tiermedizin-Studium an der Freien Universität (FU). Nach dem Studium blieb er zunächst an der Universität, um seine Doktorarbeit zu schreiben. Aber er beendete sie nicht, er musste Geld verdienen. Er nahm das Angebot von einer Tierarztpraxis aus Fürstenwalde an. Hier blieb er bis 2009, um sich dann seiner neuen Aufgabe für „Pro Animale“ zuzuwenden.
Über seinen Lebensweg, seine Arbeit mit und seine Liebe zu Tieren, die andere Menschen nicht mehr haben wollen, die krank und oft halb verhungert in der Station landen, über den Verein „Pro Animale“, der sich ausschließlich aus Spenden finanziert, und über die steigenden Kosten wird Hasan Tatari in der Reihe „Hör mal zu“ am Freitag, den 14. Februar, ab 19.30 Uhr im Talk mit Vereinsmitglied Ruth Buder berichten und auch Fotos zeigen.
Die Veranstaltung wird unterstützt vom Landkreis Oder-Spree.