Was ist denn eine Solawi?

Lara Brachmann und Tobias Wrowa erzählen von ihrem "Gemüsehof Lärchengrund"

Im Mai/Juni werden die ersten Kisten mit frischem Gemüse gepackt. Nach dem Vorbereiten der Beete, dem Säen und Pflanzen im Frühjahr beginnt jetzt die schönste Zeit für Lara Brachmann und Tobias Wrowa: die Erntezeit. Zuerst Spinat, Radieschen, Frühlingszwiebeln und Salat, später Tomaten, Gurken, verschiedene Kohlsorten, Zucchini, Pastinaken, Zwiebeln, Kartoffeln und natürlich Kräuter. Für einen monatlichen Obulus von 80 Euro (oder alle zwei Wochen für 40 Euro) können sich die Mit-Gärtner wöchentlich eine Kiste abholen. Mit-Gärtner – so nennt das Paar die Menschen aus etwa 60 Haushalten, die bisher ihre Solidarische Landwirtschaft unterstützen, kurz Solawi. In einer solchen Solawi tragen mehrere private Haushalte die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebes, wofür sie im Gegenzug dessen Ernteertrag erhalten.

Nach ihrem Biologiestudium und verschiedenen Arbeitsstellen fanden sie schließlich in Bad Saarow-Pieskow zwei Hektar Land. Sie konnten es pachten, das am Rande stehende Wohnhaus mieten. Hier erfüllen sie sich ihren langgehegten Traum – und können offensichtlich auch davon leben.

Lara und Tobias freuen sich, wenn ihre Mit-Gärtner ihnen freudig erzählen, wie es ihnen geschmeckt hat. „So wie ich es aus meiner Kindheit kenne, so wie früher.“ Bei ihren Gurken kommen sie selbst ins Schwärmen: „Überhaupt nicht wässrig und voller Geschmack.“ Spargel und Rhabarber erweitern ab dem nächsten Jahr die Ernteliste. Der Ertrag von den erst jüngst gepflanzten Apfel- und Birnenbäumen wird noch auf sich warten lassen. Von schnell verderblichem Beerenobst lassen Lara und Tobias die Finger: Zu arbeitsaufwändig in einem Zwei-Mann-Betrieb. Beide schätzen die Zusammenarbeit mit dem traditionsreichen Hof Marienhöhe in Bad Saarow, von dem sie sehr unterstützt werden.

Einfach so einkaufen kann man im Gemüsehof Lärchengrund nicht. Denn das Geerntete gehört den Mit-Gärtnern, die ja dafür schon bezahlt haben. „Nur wenn viel übrig ist, bieten wir es zum Verkauf an“, erklärt Tobias. Im Einklang mit der Natur leben, sich gesund ernähren, nachhaltig leben – das möchten die beiden Gärtner auch an Kinder weitergeben und mit Kitas kooperieren. „Ein kleiner Junge hat sich neulich gewundert, dass eine Möhre eine Wurzel ist und unter der Erde wächst“, erzählt Lara.

Die Gesprächsrunde wird moderiert von Vereinsmitglied Ruth Buder

Karten gibt es für 12 Euro unter der Hotline 0152 05136475 oder unter www.reservix.de. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist der Eintritt frei.