Das Duo MANDOS KAATZ ist auf jiddische Lieder und Balladen osteuropäischer Juden spezialisiert. Beide verbindet die Liebe zum Jiddischen Lied und sie haben sich dieser Musik verschrieben, in der sich die jüdische Geschichte spiegelt.
Zahlreiche Juden emigrierten aus Osteuropa über Hamburg und Bremerhaven in die USA und andere Länder. Sie flohen vor bittere Armut, antisemitischen Pogromen, und nationalsozialistischer Verfolgung. Dabei suchten sie eine gesicherte Existenz im „Goldenen Land“ Amerika und ein Leben ohne Unterdrückung. Falls sie überhaupt dort ankamen, litten viele von ihnen unter den dortigen Arbeitsbedingungen, unter Armut und dem Verlust „heymisher“ Kultur.
Heute ist das Thema Emigration aktuell wie nie. Die alten Lieder zeigen deutlich, wie sich die Probleme vertriebener Menschen durch die Jahrhunderte wiederholen. Für Juden in aller Welt ist der Antisemitismus Ursache dafür, dass sie ihre Heimat verlassen müssen.
Die von Mandos & Kaatz sorgfältig ausgewählten jiddischen Lieder sind zeitlos und vermitteln das Drama von Vertreibung, Flucht, Fremdsein und enttäuschten Hoffnungen auf eindringliche Weise. Sie zeigen damit auch die Folgen von Intoleranz und Antisemitismus für Menschen, die sich nicht weiter wünschen als eine gesicherte Existenz in Frieden und Freiheit.
Das musikalische Spektrum umfasst Lieder des jiddischen Dichters Mordechai Gebirtig, der ein großes Herz für die Armen dieser Welt hatte, und Balladen ehemaliger ostjüdischer Troubadoure. Melancholisches ist dabei, Kämpferisches aus der jüdischen Arbeiterbewegung und Humorvolles aus dem Jiddischen Theater. Verarbeitet hat das Duo auch Aufnahmen von Wachswalzen-Phonographen, unbekannte Lieder aus Archiven und Kompositionen aktueller jiddischer Liedermacher.
Inge Mandos (Gesang) und Klemens Kaatz (Klavier und Akkordeon) bringen den Zuhörer*innen die Situation Vertriebener nahe, geprägt von Sehnsucht, Hoffnung und Überlebensmut, aber auch von Trauer und Verzweiflung. Inge Mandos führt durch das Programm und übersetzt die Lieder, die sie mit ihrer warmen und facettenreichen Stimme gestaltet. Dabei begleitet sie Klemens
Kaatz, erfahrener Arrangeur und Interpret dieser Musik, auf dem Klavier und am Akkordeon.
Beide sind als Ensemble WAKS zusammen mit H.-C. Jaenicke (Violine) bekannt geworden durch das gemeinsame Musizieren mit Stimmen von Wachswalzen-Phonographen aus Osteuropa und haben zwei viel beachtete CDs herausgebracht: „WAKS – Yiddish Voices“ und „OVES – Resonance of the past“.