Die Urlaubsregion am Scharmützelsee hat nur wenige Industriebetriebe – einer ist die Firma SENSYS – Sensorik und Systemtechnologie GmbH. Entwickelt und aufgebaut von Dr. Andreas Fischer, Elektronikspezialist, Tüftler und durch und durch ein Mann der Tat. Dort am Rande Neu Golms, wo sich zu DDR-Zeiten die Erdfunkstelle „Intersputnik“ (die einzige Satelliten-Bodenstation für Nachrichtenübertragung in der DDR) befand, hat er seit 2002 seinen drei Hektar großen Firmensitz – ein Platz, der möglichst frei von elektromagnetischen Störungen sein musste.
Bei Bill Gates fing alles in der Garage an, bei Andres Fischer in der Scheune in Petersdorf b. Saarow. Nach einem Arbeitsleben als Angestellter im Fürstenwalder Reifenwerk und im Saarower Krankenhaus machte er sich 1990 selbstständig und baute zielgerichtet sein Unternehmen aus. Heute kann er einen innen wie außen modernen Betrieb vorweisen. Das ehemalige „Intersputnik“- Betongebäude ist vollkommen umgebaut und saniert worden. Angefangen hat der Ingenieur für Elektroniktechnologie hier mit fünf Mitarbeitern, heute zählt er 55. Auffällig ist: viele junge sind darunter.
Sie entwickeln magnetische und elektromagnetische Sondiergeräte, einschließlich Drohnen, die eine zerstörungsfreie Untersuchung des Erdbodens erlauben und Unsichtbares sichtbar machen. Anwendung finden sie hautsächlich in der Kampfmittelberäumung wie Minensuche, in der Geologie und der Archäologie. Die Mitarbeiter bauen nicht nur die Geräte, oft auf den speziellen Einsatz zugeschnitten, sondern machen auch Schulungen vor Ort oder direkt in Neu Golm Rabenfelde. Zu Gast sind dann Kunden aus aller Welt, die gern einen Kurzurlaub im benachbarten Kurort anschließen.
Das Unternehmen SENSYS ist einzigartig in Brandenburg, weltweit unterwegs und macht derzeit einen Umsatz von jährlich sechs bis sieben Millionen Euro. Beim Talk im Scharwenka Kulturforum wird der Unternehmer auch verraten, wieviel Steuergeld er schon in der Region gezahlt hat, Zahlen die sonst nie an die Öffentlichkeit geraten.
Was Andreas Fischer auch auszeichnet: Er gibt schon seit vielen Jahren völlig selbstlos sein Wissen an interessierte Kinder und Jugendliche weiter, um jährlich am internationalen Lego-Wettbewerb teilzunehmen. Jedes Jahr bringt seine AG Preise und Urkunden mit. Diese sind zu sehen im Lego-Raum seiner Firma, den der Chef auf eigene Kosten eingerichtet hat. Hier können die Kids einmal pro Woche Lego-Roboter bauen und auf einem Spielfeld Aufgaben erledigen lassen. 2024 geht es um das Thema „Meeresforschung“.
Wenn Andreas Fischer – inzwischen unterstützt von drei Geschäftsführern – mit seinen 67 Jahren über die Zukunft seiner Firma nachdenkt, hat er keine Sorge um die Auftragslage, auch nicht um Fachkräfte, eher um Menschen, die noch wie er Risiken eingehen, diesen Pioniergeist haben und das Unternehmen weiter entwickeln. Denn: „SENSY, das ist mein Leben“.
Dr. Fischer ist am Freitag, den 11. Oktober, ab 19.30 Uhr im Scharwenka Kulturforum zu Gast und wird im Gespräch mit Vereinsmitglied Ruth Buder über sein Leben und seine erfolgreiche Firma erzählen und dazu Fotos zeigen.