Als Auftakt unserer Reihe der Festveranstaltungen zum 100. Todestag können Sie im ersten Stock des Scharwenkahauses bei Kaffee und Kuchen erleben, wie ein Nachfahre Xaver Scharwenkas aus seinen Briefen liest und den Gründer unseres Hauses auf ganz besondere Weise erfahrbar macht.
Xaver Scharwenka war zu seiner Zeit ein Global Player, wie man heute sagen würde. Er hat von 1891 bis 1898 in Amerika (New York) gelebt, konzertiert und als Musikprofessor gearbeitet. Er hat viele Länder bereist und Konzerte gegeben. Er war mit vielen Komponisten befreundet und hatte einen großen Freundeskreis weltweit. Er hat mit vielen Verlagen zusammengearbeitet. Und er hatte eine wunderbare Familie, die er sehr geliebt hat. Dementsprechend hatte er eine große Korrespondenz.
Wolfgang Scharwenka hat bei einem Besuch in Bad Saarow zusammen mit Peter Wachalski im Archiv des Scharwenka Hauses ca. 400 Briefe und Postkarten gefunden. Die meisten waren noch nicht transkribiert, also noch in Sütterlin und alter Schreibschrift. Sie konnte also heute fast niemand mehr lesen. So hat er Peter Wachalski versprochen, einen Großteil dieser Briefe und Postkarten zu transkribieren und für die Nachwelt lesbar zu machen.
In Gundelfingen (bei Freiburg), seinem Wohnort, hat er im Bürgertreff (Verein) eine Gruppe von ca. 6 Bürgern im Alter von 85 bis 92 Jahren gegründet, welche diese Schrift noch lesen konnten. Diese Gruppe hat in ca. 4 Jahren etwa 370 Briefe bearbeitet und transkribiert.
Wolfgang Scharwenka, Jahrgang 1950, in Berlin Steglitz geboren, ist der Urenkel von seinem Bruder Philipp. Schule, Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, mit 18 Jahren Stationen in Eifel, Bodensee und schließlich Freiburg, wo er seit 1974 mit seiner Frau Gaby lebt. Musikalisch an fast allen Stilrichtungen interessiert, spielt er seit einigen Jahren in Freiburg in einer Oldie Band E-Gitarre und Gesang Songs der 70er bis 90er Jahre.
Prof. Dr. Stefan Koch, der aktuelle Vorsitzende der Scharwenka Stiftung, archiviert die transkribierten Briefe, um sie auch für weitere Auswertungen vorzubereiten. Er wird die Briefe zeitlich einordnen und Hintergrundinformationen geben.
Diese Lesung ist eine Veranstaltung der Scharwenka Stiftung. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten.