Bären – Berge – Begegnungen

3500 km mit dem Fahrrad durch Kanadas Westen mit einem Abstecher nach Alaska

Im letzten Jahr begeisterte Hans Neumann mit seinem Vortrag über Irland mit musikalischer Begleitung. Dieses Mal kommt er allein und hat viel zu berichten über Kanada – gibt aber auch kleine musikalische Kostproben.

Einen guten Vorgeschmack gibt sein kurzer Bericht:

Ein weiterer „Fahrradtraum“ sollte wahr werden: Kanada (genauer: British Columbia und Alberta) mit dem Fahrrad zu bereisen. Ein Freund, der diese Strecke schon einmal mit dem Auto gefahren war, meinte, das würde ich wohl schwerlich schaffen, zumal ich kurz vor meinem 70. Geburtstag stand…

Die Route führte mich zunächst von Calgary nach Vancouver (mit einem Kleinbus). Meine ersten Eindrücke waren überwältigend! Ich konnte mich gar nicht satt sehen an den schneebedeckten Bergen (es war Mitte Juni!). Nachdem ich das Auto am Flughafen von Vancouver abgegeben hatte, radelte ich entlang der „Sunshine Coast“ auf dem Festland. Mehrere Fähren brachten mich über die Fjorde. In Powell River setzte ich über nach Vancouver Island. Mein erstes Ziel war Port Hardy, ein Fährhafen, wo die 15 stündige Fahrt entlang der „Inside Passage“ begann. Es soll eine der schönsten Fährstrecken weltweit sein.

Bevor ich die Fahrt zu der Hafenstadt antrat, musste ich noch ein gewaltiges moralisches Tief überwinden. Aus unerfindlichen Gründen hatte ich gleich am ersten Tag überhaupt keine Lust mehr, die Reise fortzusetzen. Ich war nahe davor, alles stehen zu lassen, nach Vancouver zu trampen und den nächsten Flieger nach Hause zu nehmen. Aber ein Schlüsselerlebnis brachte mich – zum Glück! – wieder zur „Vernunft“.

Von Prince Rupert fuhr ich mehrere hundert Kilometer nach Osten bis zum Abzweig nach Alaska. Auf dieser Strecke sah ich sehr viele Schwarzbären. Von Prince Rupert nach Stewart und zurück nach Kitwanga waren es fast 800 Km. Es gab aber nur zwei Möglichkeiten, sich Lebensmittel und Wasser zu besorgen, was sich als großes Problem herausstellte. Oft musste ich vorbeifahrende Autos anhalten und nach Wasser fragen. Es hielten auch Reisende an und fragten mich, ob ich genug Wasser hätte.

Auf einer sehr einsamen Straße in Alaska begegnete ich einem Schwarzbären und einem Grizzly. Es kostete mich sehr viel Nervenstärke, die Bären zu fotografieren!

Manche Tagesetappen betrugen zwischen 120 und 150 Km, weil dazwischen nicht anderes waren als Wald und Bären. Und es nicht sehr ratsam, sein Zelt mitten in der Wildnis aufzustellen. British Columbia hat die größte Bären-Population in Kanada, und die Gegend, in der ich mich befand, wiederum die größte in British Columbia.

In meiner Not und mangels anderer Übernachtungsmöglichkeiten schlief ich einmal in einer völlig verlassenen Indianer-Siedlung in einem völlig verdreckten Haus. Aber hier war ich vor Bären sicher.

Mitten in der Wildnis war ich zu Gast bei einer sehr netten Familie. Die Gastgeberin war Irin. Sie war zutiefst berührt, als sie aus dem Nebenzimmer die irische Nationalhymne hörte, gespielt von mir auf einer irischen Flöte (Tin Whistle). Den ganzen Abend lang erzählten wir viel, und ab und zu spielte ich irische Lieder auf der Flöte und Mundharmonika (Kostprobe während des Vortrages).

Der Höhepunkt der Reise war die Fahrt auf dem Icefield Parkway im Jasper- und Banff Nationalpark. Staunend fuhr ich mit offenem Mund durch die schneebedeckten Berge der Rocky Mountains. In tiefblauen Seen spiegelten sich die Riesen der Rockys.

Dadurch, dass ich mit meinem Rad keinen Krach machte, sah ich viele Tiere: Wapitis, Elche, Dickhornschafe, Karibous, Präriehunde, Kojoten und viele andere mehr.

Die phantastische Landschaft und die vielen netten Begegnungen mit Menschen machten die Reise wieder einmal zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Nach acht Wochen kam ich k.o., aber glücklich wieder in Calgary an. 9,5 Kg hatte ich auf der Strecke gelassen….

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung kostet 9,00 €. Bis 18 Jahren frei.

Direkt buchen über Reservix und bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen, an den Gästeinformationen sowie an der Abendkasse. Unser Platzangebot ist begrenzt, wir bitten um telefonische Voranmeldung unter 01520 5136475.

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Die Veranstaltung wird gefördert durch den Landkreis-Oder-Spree.