Wenn drei gute Freundinnen Musik machen, dann kann es nur gut werden. Sehr gut sogar. Den Beweis lieferten am Sonnabend im Scharwenka Kulturforum Alexandra Schmiedel (Klavier), Katharina Overbeck (Violine) und Margarethe Niebuhr (Violoncello). Nicht nur sie hatten sich auf den erneuten Auftritt in „Scharwenkas Musenhütte“ gefreut, offenbar auch das Publikum, denn das Haus war bis auf den letzten Platz gefüllt. „Es ist so voll wie im Wartesaal einer Arztpraxis“, scherzte – wie gewohnt – Friedemann Mewes vom Scharwenka-Verein, der bei diesem Konzertabend als Organisator den Hut aufhatte. Denn viele im Saal wussten, dass Alexandra Schmiedels Mann der in Bad Saarow praktizierende Arzt Dr. Johann Banzhaf ist. Dieser zog es angesichts der Fülle im Saal vor, im Stehen das grandiose Konzert der drei Frauen zu verfolgen. Auch die beiden Söhne – das Paar hat noch eine dreijährige Tochter – waren dabei.
Neben Werken von Sergej Rachmaninow und Antonin Dvorák spielten sie auch Xaver Scharwenka, dessen Kompositionen unter den Musikern als besonders herausfordernd und technisch sehr anspruchsvoll gelten. Der Scharwenka-Verein, der das Haus betreibt, und die Scharwenka-Stiftung legen größten Wert darauf, dass auch immer Stücke des Namensgebers gespielt werden, um sein Erbe fortzuführen.
Im Mittelpunkt stand jedoch das Klaviertrio op.49 d-Moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy, das die Künstlerinnen sehr enthusiastisch darboten. Es wurde 1839 komponiert ist gilt als „Prototyp der romantischen Klaviertrios“, wie Katharina Overbeck zuvor erklärte. Nachdem alle vier Sätze verklungen waren, gab es tosenden Applaus und Bravo-Rufe. Ohne Zugabe durften die sympathischen Musikerinnen nicht gehen. Sie verabschiedeten sich mit einem schwungvollen Ragtime von Claude Debussy.
Sehr gut gefallen hat das Kammerkonzert auch der jüngsten Teilnehmerin des Abends: Die 12-Jährige Paula Bussek aus Berlin war mit ihrem Vater da, der nicht das erste Mal Veranstaltungen im Scharwenkahaus besucht hatte. „In meiner früheren Schule haben wir uns viel mit klassischer Musik beschäftigt, jetzt leider nicht mehr“, erzählt die Schülerin. Aber mit ihrem Großvater sei sie schon öfter in der Komischen Oper gewesen.