„Einesteils und andrerseits und außerdem…“

Mit ihrer Titelauswahl traf die Combo des Landespolizeiorchesters Brandenburg total den Geschmack der Besucher
Trotz des Montagstermins ein gut besuchtes Kurkonzert im Garten des Scharwenka Kulturforums
Vereinsvorsitzende Vera Jaspers kam am Ende der Veranstaltung wie Rotkäppchen mit dem Körbchen, in dem sie kleine Gastgeschenke für die Combo-Mitglieder dabei hatte. Neuerdings gibt es einen besonderen Likör unter dem Namen „Moorleiche“ aus der Streitberger Manufaktur, dessen Name gut zur Moorhexe und zu den Moorwiesen in Bad Saarow passt.
Herbert Götz am Keyboard wünschte sich in seinem Titel , dass es für ihn rote Rosen regnen möge – aber die rote Dipladenia im Vordergrund schmückte ihn auch.
Kamen bei der Musik ins Schunkeln: Die Vereinsmitglieder Marina Thiel – beim Lied „Marina, Marina, Marina“ natürlich ganz besonders –  Jacquelin Potoczny (r.) und helfender Familienanhang Monika Polzer. Die Drei verkauften an diesem Tag Getränke an die Besucher.
„Sie waren ein tolles Publikum“, zollte Sängerin Carolin Schmeer den Besuchern Beifall, wie auch ihre Bandkollegen applaudierten.
Legten sich mächtig ins Zeug und scheuten auch keine körperlichen Anstrengungen: Die Mitglieder der Bläsergruppe Lars Juling (Posaune), Stefan Schätzke (Saxofon) und Semjon Barlas (Trompete)
Mit ihren oft launig-frivolen Moderationen zwischendurch wie hier zwischen Lars Juling (l.) und Tobias Kabiersch (Bass) erheiterten die Bandmitglieder auch das Publikum ungemein. Die Stimmung war während des gesamten Auftritts bewundernswert locker und fröhlich.
Als Zugabe intonierte die Combo die Brandenburger Hymne „Märkische Heide“, bei der es einige Zuschauer auch aus den Sitzen hob.
Ein Teil der fleißigen Vereinsmitglieder, die dieses Mal für die Versorgung und den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgten: Ilona Genschmar (v.r.), erstmalig dabei Kirsten Wiedemann, Rosi Liebherz, Sylvia Hauer, Vera Jaspers, Lutz Storr, Hartmut Fitschen und Erika Baganz.

Wer geglaubt hatte, an so einem ungewöhnlichen Termin wie Montag Nachmittag würde kaum einer zum Kurkonzert in den Garten des Scharwenka-Hauses kommen, irrte gewaltig. Wieder volle Hütte, besser: voller Garten! Aber die Besucher des Auftritts der Combo des Landespolizeiorchesters erwiesen sich als sehr erfahren, hatten doch schon einige von ihnen diese Band bei „Scharwenka“  erlebt. Und sie wussten, dass sie gute Unterhaltung erwartet. So ging es auch der Schreiberin dieses Textes. Nach diesem Konzert jedoch behauptet sie: Dieses Mal war es noch fröhlicher, noch schwungvoller, noch mitreißender, was die Männer um Bandleader Stefan Schätzke (Saxofon), Dieter Erhardt (Schlagzeug),  Tobias Kabiersch (Bass), Lars Juling (Posaune), Semjon Barlas (Trompete), Herbert Götz (Keyboard) und Sängerin Carolin Schmeer boten.

Ilona Genschmar, Mitglied des Vereinsvorstandes, hatte die Musiker begrüßt und um eine Spende beim Austritt gebeten. Diese geht zur Hälfte an den Martin-Heinze-Fond zur Unterstützung von Familien im Dienst ums Leben gekommener Polizisten und zur anderen Hälfte an den Verein. Auch dieser benötigt Einnahmen sowohl zur Unterhaltung des Hauses als auch zur Organisierung weiterer kultureller Höhepunkte in diesem Kleinod in Bad Saarow.

Und dann legten die Musiker los, gleich mit dem Stimmung verbreitenden Gassenhauer  „Just a Gigolo“, gefolgt von solchen Titeln wie „When You Smile“, gesungen von Carolin Schmeer, die auch mit dem berühmten Michael-Jackson-Song „Heal The World“ Gänsehautmomente erzeugte. Sie sang, immer abwechselnd mit den Herren, „Atemlos“ von Helene Fischer und auch „Regenbogenfarben“ von Kerstin Ott  sowie „Er gehört zu mir“ von Marianne Rosenberg. Den von ihr gesungenen Titel „Hit The Road, Jack“ – vom legendären Ray Charles – kündigte der Band-Moderator als echtes Trennungslied an, wird doch darin besagter Jack von seiner Frau rausgeworfen.  Nach dem flotten „Fliegermarsch“, gespielt von der Band in der Version von James Last, entpuppten sich auch die Herren als veritable Sänger, nicht nur der moderierende Tobias Kabiersch (Bass), sondern auch Lars Juling. Er produzierte sich mit Reinhard Meys  „Über den Wolken“ und bewies, dass er nicht nur genug Luft für die Posaune, sondern auch Stimme für den Gesang hat. Als geheimer Star aber entpuppte sich Herbert Götz am Keyboard, jedenfalls, was der begeisterte Applaus der Zuhörer bewies und Bandkollegin Carolin Schmeer augenzwinkernd zu der Bemerkung veranlasste: „Der räumt aber heute hier ganz schön ab!“ Er hatte natürlich auch solche Titel im Repertoire, die beim Publikum frühe Jugenderinnerungen wach werden ließen. Und würde es der Grasboden im Garten hergeben, hätten manche vielleicht sogar getanzt. Jedenfalls spaßte Tobias Kabiersch abwechselnd in Götz` Richtung: „Sie können jetzt Hilde zu ihm sagen“, als er „Für mich soll`s rote Rosen regnen“  sang.   „Oder nennen Sie ihn einfach Gott, Herbert Gott“, denn er hatte auch „Babitschka“ von dem unvergessen Karel Gott bestens drauf. Bill Ramsays „Souvenirs, Souvenirs“ ging ihm ebenfalls musikalisch gekonnt über die Lippen, wie auch der musikalische Ausflug  der Band nach Italien mit „Zwei kleine Italiener“ oder „Komm` ein bisschen mit nach Italien“. Als er nach Peter Alexanders „Steck Dir Deine Sorgen  an den Hut“  schließlich noch „In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine…, einesteils und andrerseits und außerdem…““ sang, verpasste ihm Tobias Kabiersch auch noch den Namen Marika. Derlei geadelt ertrug Herbert Götz dann auch noch gelassen die ihm zugedachte Bezeichnung eines „wandelnden Wachsfigurenkabinetts“ dank der vielen von ihm verkörperten Interpreten. Eigentlich wollte sich die Band mit dem Song „What A Wonderful World“, gesungen von Carolin Schmeer, verabschieden. Aber so einfach ließen die begeisterten Besucher sie  nicht gehen. Nachdem die Band von der Vereinsvorsitzenden Vera Jaspers noch mit kleinen Geschenken bedacht wurde und Ilona Genschmar die nächsten Veranstaltungen angekündigt hatte – das Kammerkonzert Dancing Violin am 9. September und das letzte Gartenkonzert dieses Jahres am 17. September mit dem Landesjugendakkordeonorchester – schmetterten die musizierenden Polizisten die Brandenburg-Hymne, mit der im Ohr die Besucher beschwingt nach Hause gehen konnten – und viele auch wieder einen Obolus in die Spendenbox steckten.