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Mama Afrika – ein Herz für arme Kinder

Kerstin Schulze gründete einen Verein zur Unterstützung eines Projekts in Tansania

Kerstin Schulze im farbenfrohen Outfit Afrikas

In der Reihe „Hör mal zu“ bringt das Scharwenka Kulturforum seit Jahren in Regelmäßigkeit lokale Prominente auf die Bühne. Unternehmer waren schon da, Chefärzte, Geschäftsführer, Hoteliers oder Landwirte. Am 14. November konnte Kerstin Schulze als Gast zu dem beliebten Talk begrüßt werden. Sie berichtete – stilgerecht im farbenfreudigen afrikanischen Outfit –  in Wort und Bild über ihr Engagement in Tansania und ihrer Arbeit im „Kili Center“. Dort haben hilfedürftige, elternlose Kinder eine Heimat gefunden haben. Hier ist nicht nur ihr Zuhause, hier werden sie auch auf das selbstständige Leben – insbesondere durch regelmäßigen Schulbesuch – vorbereitet. „So können sie später in ihrem Land arbeiten und leben und müssen nicht aus Not in den reicheren Westen fliehen“, argumentiert Kerstin Schulze.

Die heute 61-Jährige  kam mehr oder weniger durch Zufall zu ihrer ehrenamtlichen Arbeit im ostafrikanischen Moshi, zwölf Stunden Flug von ihrer Heimat Deutschland entfernt. 2020 reiste sie das erste Mal dorthin, als Touristin und um sich einen Herzenswunsch zu erfüllen. Sie wollte den Kilimandscharo, einen der höchsten Berge der Welt, besteigen. Sie hat es geschafft und leistete sich anschließend eine Safari durch das Land. Kurz vor Ende der Reise lernte sie eher flüchtig einen jungen Mann kennen, Juma Jigwa. Der Mann, der sich bereits um Straßen- und Waisenkinder kümmerte, gab ihr seine Telefonnummer. Zurück in Deutschland wurde Kerstin Schulze, die damals noch in Wendisch Rietz (heute Bad Saarow) wohnte vom Alltag und ihrer Arbeit beim Finanzamt eingeholt. Doch Tansania ließ sie nicht los und irgendwann rief sie Juma Jigwa an. Über ihn erfuhr sie, wie man als Volunteer in Kinderprojekten in Tansania arbeiten kann. Über die Jahreswende 2021/22 flog sie nach Moshi und wurde im „Kili Center“ freundlich aufgenommen. Schnell nannten die Kinder sie „Mama Afrika“, sie genoss es, wie dankbar die Kinder waren. Kerstin Schulze war gekommen, um zu helfen, den Kindern Freude und Liebe zu geben, nicht europäische Maßstäbe zu vermitteln und zu bevormunden, betonte sie vor den Besuchern. Sie stellte sich an die Seite derer, die in Moshi was für die Kinder bewegen wollten. Als Unterstützerin der Non-Governmental Organisation (NGO) mit fast dem gleichen Namen „Upendo Mama Africa Center“ gründete sie in Deutschland den gemeinnützigen Verein „Upendo-Mama-Afrika“. Ziel ist es vor allem Geld zu sammeln, um die Grundbedürfnisse der Kinder zu sichern: gesichertes und gesundes Aufwachsen sowie Schulbildung.  Kerstin Schulze erzählte während einer Power-Point-Präsentation, was bereits für ihre Waisenkinder erreicht wurde. 2024 wurde zum Beispiel ein Waschhaus gebaut und eine Industriewaschmaschine gekauft, ein Schwimmprojekt ins Leben gerufen und ein Hühnerstall errichtet. 100 Küken wurden gekauft, die jetzt schon fleißig Eier legen. Regelmäßig muss das Schulgeld aufgebracht werden – für ein Kind kostet das pro Jahr etwa 600 Euro.

Fotos untermalten die Informationen über das Kinderprojekt in Tansania

Sponsoren, so berichtete Kerstin Schulze, kommen nicht nur aus Deutschland, auch in den USA und Spanien gebe es Unterstützer. Ein Mann aus Dubai habe geholfen, rund 10 Hektar Land zu kaufen, um ein ganzes Kinderdorf zu errichten. Davon träumt auch Mama Afrika. Aber auch in Tansania muss alles seine juristische Richtigkeit haben. Über die deutsche Botschaft wurden ihr zuverlässige Rechtsanwälte für den Landkauf vermittelt, sie nahm Kontakt zu dem dortigen Rotary-Club auf, versucht überall, wo sie kann, Netzwerke zu knüpfen. Als Finanzbeamtin erledigt sie auch oft den „Bürokram“.

Fast wäre ihr Engagement in Tansania zum Erliegen gekommen, denn 2022, als alles gerade am Laufen war, hatte sie in Deutschland einen Sportunfall, ist seitdem nicht mehr arbeitsfähig und wurde berentet. Aber statt sich zu schonen, machte sie weiter. Viele schöne Geschichten konnte sie erzählen und Fotos zeigen von ihrem letzten vierwöchigen Aufenthalt von Mai bis Juni 2025. Die Flugreisen nach Tansania bezahlt sie aus eigener Tasche. Die Gäste des Abends konnten erleben, wie begeistert Kerstin Schulze in Tansania arbeitet, wie beherzt und zupackend sie ist. Sie möchte Erfolge sehen, ohne die Menschen dort zu überrumpeln oder zu bevormunden. Sie lud ein zu einer Reise nach Tansania und zum Besuch des „Kili Centers“, sprach sich aber gegen Patenschaften aus. „Alle Kinder sollen gleich sein, gleich behandelt werden – das ist das Prinzip.“ Und dass es sehr oft fröhlich zugeht, die Kinder gerne singen, sahen alle Gäste in einem herzergreifenden Video und stimmten zum Schluss mit Kerstin Schulze ein: „Jambo, jambo bwana. Habari gani? Mzuri sana …“ Großen Applaus, lobende Worte und interessierte Nachfragen gab es an diesem Abend für „Mama Afrika“. Dankeschön Kerstin Schulze!

Kontakt: Telefon: 0173 94 30 967

E-Mail: mama.africa.upendo@gmail.com

Auch mit ihrem Auto wirbt Kerstin Schulze für Unterstützung der afrikanischen Waisenkinder.
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