Ein Konzert von Ukrainern für Ukrainer

600 Euro Spenden zur Unterstützung der Reichenwalder Helfer eingenommen
Die Musiker Oleg (l.) und Diana Yanushkevych (2.v.r.), Michael Lampelt (2.v.l.) und Michael Datschischin vom SV Reichenwalde sowie Moderatorin Gerlinde Stobrawa auf der Bühne im Scharwenka-Garten.

 

600 Euro landeten schließlich im Spendenglas. Nicht so sehr viel, aber angesichts der Tatsache, dass zum Konzert im Scharwenka-Garten auch viele ukrainische Besucher gekommen waren, doch beachtlich. Sie gehören zu den Nutznießern dieses Geldes, das der Sportverein Eintracht Reichenwalde erhalten wird. Denn schon wenige Tage nach Kriegsbeginn hatten Aktive rund um den Vorsitzenden Michael Lampelt alles getan, um das Sportlerheim für die Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen herzurichten. Von den einst 40 Ukrainern sind jetzt noch 22 da, vorwiegend Frauen und Kinder, erzählt Lampelt kurz vor dem Konzert. Mit ihm gekommen ist sein Vizevorsitzender Michael Datschischin. Der Ukrainer lebt seit 1991 in Deutschland und führt heute erfolgreich seine Firma „Ideal Hausbau“. Selbstverständlich – auch weil er die Sprache beherrscht – engagierte er sich besonders für seine Landsleute. „Wir haben als Verein sehr viele Unkosten, da helfen uns solche Spenden sehr“, lobt er die Initiative für das Konzert. Es seien Spritkosten angefallen durch Fahrten zu Behörden und Ärzten, Wasser und Abwasser und anderes mehr müssten bezahlt werden. „Wir tun alles, damit unsere Gäste sich schnell integrieren und arbeiten gehen können“, sagt Lampelt. Auch Sprachkurse würden angeboten. Während des Konzerts wird vorwiegend ukrainisch und englisch gesprochen. Denn nach der deutschen Begrüßung durch Reinhard Kiesewetter, Vorsitzender des Scharwenka-Vereins, übernimmt Oleg Yanushkevych das Wort und führt von einem Song zum anderen. Er und seine Frau Diana sind Musiker aus der Ukraine, die bereits vor dem Krieg nach Berlin gekommen sind, um hier künstlerisch zu arbeiten. Als dann die Bomben fielen, konnten sie nicht mehr zurück. Oleg holte seine Eltern und seine Großmutter nach Deutschland. Sie wohnen jetzt in Bad Saarow. Ernst Reichstein hat für sie seine Datsche zur Verfügung gestellt. Er und auch seine ukrainischen Gäste sitzen in der ersten Reihe während des Kurkonzerts, bei dem Oleg an der Geige und Diana am E-Piano ihre musikalische Vielseitigkeit unter Beweis stellen, auch große Songs der Popmusik, Titel aus Deutschland und der Ukraine zu Gehör bringen. Mit ihrem Programm „Stimme der Ukraine“ wollen sie Brücken schließen. Und viel wird gedankt an diesem sonnigen Nachmittag. So kommt Jana Makarov auf die Bühne und sagt fast unter Tränen „bolschoje cpacibo“ für die große Gastfreundschaft. Sie lebt mit ihrem 16-jährigen Sohn Gleb, einem großen Schachtalent, im Reichenwalder Sportlerheim.

Unter den Gästen viele Ukrainer, die derzeit in Reichenwalde wohnen
Eine ukrainische Mutter (M.) dankt den deutschen Helfer

 

 

 

 

 

 

 

Gerlinde Stobrawa, Vorstandsmitglied im Scharwenka-Verein, hatte während der Veranstaltung die Macher vom Reichenwalder Sportverein interviewt und ihr Engagement gewürdigt. Und sie wünschte das, wonach sich sicher alle an diesem harmonischen Nachmittag sehnten: „Frieden – für uns alle!“

Die Musiker Oleg und Diana Yanushkevych zeigen ihre ganze musikalische Vielseitigkeit
Ernst Reichstein hat ukrainischen Flüchtlingen seine Datsche zum Wohnen überlassen

 

 

 

 

 

 

… und natürlich auch Getränke aller Art für die Besucher
Die Damen vom Scharwenka-Verein: Es gibt bei Konzerten  immer leckeren Kuchen