Jazz „Zur Kaffeezeit“ – das hat wunderbar funktioniert. Und das lag an den drei Musikern des Jazztrios Berlin 21, die am 13. Oktober das erste Mal zu Gast im Scharwenka Kulturforum waren. Und natürlich am musikbesessenen Publikum, das begeistert mitmachte und auch zwischendurch applaudierte. Torsten Zwingenberger am Schlagzeug (aber nicht nur), Martin Lillich am Bass, Torsten Zwingenberger am Schlagzeug (aber nicht nur) und Lionel Hass am Bechstein-Klavier spielten durchweg eigene Kompositionen, angereichert mit Latin, Afro Grooves, Funk oder Swing führten sie mit ihren Titeln durch viele Regionen dieser Welt. Als Torsten Zwingenberger den verschiedenen Trommeln und anderen sonderbaren Instrumenten die verschiedensten Töne entlockte, konnten die Zuschauer vergnüglich eintauchen in die Tierwelt der afrikanischen Savanne. Sehr humorvoll führte der 63-Jährige, der wie die beiden anderen Musiker noch in anderen Formationen Musik macht, durch den Nachmittag. Vor 100 Jahren sei ja der Jazz noch populärer gewesen und hätte große Säle gefüllt, plauderte Zwingenberger. Und die Leute seien noch mit dem Zug gekommen. Nein, nicht mit dem RE1, sondern mit der Dampflok. Und die klang so: Mit Besen und Sticks nahm der Schlagzeuger die Gäste mit auf eine Reise mit der Eisenbahn. „Bright Right“ heißt das Stück, das mit „Einsteigen, bitte. Die Türen schließen“ und einem Pfiff mit der Trillerpfeife begann. Schnaufend und dampfend setzte sich der Zug in Bewegung und wird immer schneller und schneller. Bass und Klavier setzen ein und bringen den Dampfzug schließlich zum Ziel. „Er ist sogar pünktlich angekommen“, witzelt der Drummer. Das Publikum ist begeistert.
„Einfach großartig, wie die drei Herren die Musik zelebrieren“, lobt Monika Knäringer. Sie gehört zu den Stammgästen im Scharwenka Kulturforum. Zu den Gästen, die zum ersten Mal gekommen waren, gehörten Margot und Manfred Göldner aus Bollersdorf (Märkisch Oderland). Das Paar liebt Jazz, kennt auch die Band schon von anderen Auftritten. „Diese Musik ist für mich Therapie gegen meine Krankheiten“, schwärmt der 66-Jährige nach dem zweistündigen Konzert.
Viel gelobt wurde an diesem Nachmittag auch der wunderbare Kuchen, den Vereinsmitglied Sylvia Bergler aus den Äpfeln des Scharwenka-Gartens gebacken hat und ihnen Namen gab wie: Scharwenkas kleine Apfelsünde, Scharwenkas Apfel-Quark-Traum und Scharwenkas Apfelträumchen.
Zum Dankeschön gab es für jeden der drei Jazz-Musiker ein Scharwenka-Bier und eine Biografie über den Namensgeber des Hauses. Das Trio, das seit 2013 zusammenspielt, freute sich, „in Bad Saarow seine Visitenkarte abgeben“ und in so „einem tollen Juwel“ wie das Scharwenka Haus spielen zu können. Sie würden gern wieder kommen. Wir würden uns darüber freuen!