„Ich bin gerührt von Deiner Fähigkeit, mit Menschen umzugehen. So etwas ist Gold wert“, lobt zum Schluss Karin Schneider. Sie kennt Cornelia Rink schon lange, schon aus der Zeit, als die heute 59-Jährige eine Ausbildung zur Apothekenfachkraft im Saarower Krankenhaus begonnen hat. Seitdem sind die Jahre ins Land gegangen und das „Lebenstagebuch“ von Cornelia Rink ist mit vielen aufregenden Geschichten gefüllt, von denen sie überschäumend erzählen kann. Was sie alles beruflich und privat gemacht hat, erzählte die Mutter zwei erwachsener Töchter während der gut besuchten „Kaffeezeit“ im Scharwenka Haus.
Zum Anfang erklärte Vereinsvorsitzende Vera Jaspers zunächst, warum Cornelia Rink eingeladen worden ist und hielt fünf ledergebundene Bände in die Höhe. Sie beinhalten Porträts von fast 600 Menschen, die fast alle Cornelia Rink geschrieben hat und nach Restaurantfachfrau, Aqua- und Fitnesstrainerin, Redakteurin und Empfangsdame „wie die Jungfer zum Kind“ auch noch zur Autorin avancierte. Es war 2010, als sie sich dafür bei einem Schweriner Verlag auf eine Anzeige bewarb und „Profile aus dem Landkreis Oder-Spree“ schrieb. Reich geworden ist sie dabei nicht, eher musste sie zeitweise finanziell noch in Vorleistungen gehen, aber die Arbeit, die Gespräche mit interessanten Menschen hätten ihr Spaß gemacht, sie habe ihr ganzes Herzblut reingehängt, erzählt sie während des Kaffeenachmittags. Zwei ihrer Porträts liest sie vor. Das von Peter Wachalski, ohne dessen Engagement es das Scharwenka Haus wahrscheinlich nicht geben würde, wie Vera Jaspers den Gästen erklärte. Vor zwei Jahren ist der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Scharwenka-Stiftung verstorben. In einem Band erzählt Cornelia Rink über seine Leidenschaft für dieses Haus und das Wiederbeleben des Erbes des Komponisten und Pianisten.
Einige im Saal kennen auch das Saarower Original Paul Wittchen und seine Kogge „Timmendorf“ noch, mit der er viele Jahre über den Scharmützelsee geschippert ist. Cornelia Rink durfte mitfahren und hat „Paul als lieben Freund“ in ihrem Herzen gespeichert und lässt ihn in ihrer gedruckten Geschichte fortleben.
Die Autorin, die heute in einem Saarower Immobilienbüro arbeitet, sagt, sie sei keinem Leitfaden gefolgt, sondern habe die Gespräche „laufen“ lassen. Die gegenseitige Wertschätzung dabei sei wichtig gewesen. Einfühlungsvermögen und Achtung voreinander habe sie schon als Kind gelernt, von ihren Großeltern und Eltern. Auch den Umgang mit alten Menschen, mit Tod und Leben. Und in diesem Zusammenhang verrät sie auch etwas, was in Bad Saarow nicht bekannt ist: Der bekannte TV-Moderator und Showmaster Dieter Thomas Heck ist 2018 hier im Buddhistischen Zentrum Sukhavati im Kreis seiner Verwandten verstorben. Cornelia Link weiß das, denn zu dieser Zeit hat sie dort gearbeitet. Angesichts ihrer vielen Tätigkeiten – sie versuchte auch kurzzeitig in Andalusien beruflich Fuß zu fassen – fragte Vera Jaspers, welche Herausforderung sie als nächstes suche. „Ich glaube, sie suchen mich“, entgegnet schlagfertig Cornelia Rink.