Eingetaucht in emotionale Klangwelten

Pianisten Lutz Gerlach und Ulrike Mai bringen ihre Zuhörer zum Träumen und Relaxen
Ulrike Mai und Lutz Gerlach gemeinsam am Bechstein-Klavier

Ein großer Teil der Besucher des ausverkauften Konzertes sind Fans von Ulrike Mai und Lutz Gerlach. Auch seine Tante ist da, die in Bad Saarow wohnt und die er schon aus Kindertagen kennt. Das Künstlerpaar aus Ahrenshoop ist am Sonnabend mit großer Freude im Scharwenka-Haus erwartet worden, denn sein Auftritt im vergangenen Jahr – nach einer langen Corona-Durststrecke – war in sehr guter Erinnerung geblieben. Und das neue Thema „Bach -Vivaldi- Jazz & Meer“, Teil ihres breiten künstlerischen Repertoires, hat neugierig gemacht.

Auch Judith Bittner und Ulrich Müller waren voller Vorfreude aus Berlin angereist. „Ich habe die beiden 2005 bei einem Konzert in Prerow entdeckt“, erzählt die Berlinerin. „Und weil sie mit ihrer Musik so sehr meine Seele berühren und mich in eine schöne Stimmung versetzen, reise ich ihnen gern hinterher.“

Fans aus Berlin: Judith Bittner und Ulrich Müller

 

Vera Jaspers (r.), Mitglied im Scharwenka -Kulturverein, im Gespräch mit den Gästen Isabell Velte und Gunther Stephan

Das Konzert beginnt klassisch mit Bach und Vivaldi und endet modern-beschwingt mit Gershwin und dem berühmten Jazz-Titel Take Five von Dave Brubeck  – allesamt bearbeitet von Lutz Gerlach und mit seinen  Eigenkompositionen gemixt. Inspiriert von Natur und Landschaft lässt der Pianist emotionale Klangwelten entstehen, in die die Zuhörer eintauchen und sich ihren Träumen hingeben können: Man hört die Ostseewellen rauschen, die Wassertropfen klingen, die Bäche sprudeln und den Schnee tanzen. Musikalisch geht es durch alle Jahreszeiten, beginnend mit dem „zweiten Frühling von Vivaldi, bearbeitet von Lutz Gerlach“, wie der Musiker spaßig erklärt.  Er und seine vielseitige und preisgekrönte Partnerin Ulrike Mai spielen gemeinsam vierhändig am Bechstein-Klavier, sie wechseln ihre Plätze an Piano und Keyboard, manchmal spielt auch jeder für sich allein. Dass sie zwischen dem Spiel auch erklären, ein bisschen plaudern, schafft im Scharwenka-Haus eine wohltuende intime Kammermusikatmosphäre. Die gefällt auch Isabell Velte und Gunther Stephan, die in Bad Saarow einen Zweitwohnsitz haben und das erste Mal zu Gast im Scharwenka-Kulturforum sind. Sie findet das musikalische Experiment von Lutz Gerlach und Ulrike Mai spannend, mag aber lieber die Komponisten in ihrer unbearbeiteten Reinform. Er ist dagegen ganz begeistert, besonders „von der Kommunikation zwischen den Beiden“.

Zum Schluss gibt es nicht nur viel Applaus für die beiden exzellenten Musiker, sondern auch lobende Worte von ihnen an das Team des ausschließlich ehrenamtlich geführten Hauses. „Ich wünsche viel Glück. Es ist sehr wichtig, dass es solche Orte gibt“, würdigte der aus Berlin stammende Wahl-Ahrenshooper Pianist, Komponist und Produzent.

Ausverkauftes Haus und glückliche Gäste

Den Hut des Scharwenka-Kulturvereins hatte an diesem Abend Vera Jaspers auf, die die Künstler vor, während und nach der Veranstaltung begleitet hatte und zum Ende als Dank einen Tulpenstrauß – für sie – und eine große Flasche Scharwenka-Bier – für ihn – überreichte.