Puppentheater mit Musik – was kann es Schöneres zum Internationalen Kindertag geben. In 145 Ländern der Welt wird er an diesem Tag gefeiert, auch in Deutschland. Das Scharwenka Kulturforum öffnet aus diesem Grund seit Jahren sein Haus in der Moorstraße für die Jüngsten – und seit 2016 (mit Corona-Pause) auch für den Berliner Puppenspieler Martin Lenz. Zwei Vorstellungen musste er in diesem Jahr wieder geben, so beliebt ist die Veranstaltungsreihe.
Rund 100 Kinder waren gekommen aus Saarower Kitas und einzelne Gäste. Darunter auch Josephin Petzold aus Bautzen mit ihrer vierjährigen Tochter und deren Tante Gwendolin Petzold, die gerade in Bad Saarow Urlaub machen und zufällig von dem Angebot erfahren haben.
Freundlich empfangen wurden die vorwiegend kleinen Gäste von den ehrenamtlichen Mitstreitern des Scharwenka-Vereins Hannelore Weiß, Hartmut Fitschen und Marina Thiel, die vor ihrem Un-Ruhestand Kindergärtnerin war. Sie nahm den Kindern mit netten Worten die Garderobe ab und stattete alle mit Sitzkissen aus, denn diesmal nahmen alle Besucher im Musiksaal auf dem Fußboden Platz. Tische und Stühle waren herausgeräumt worden. Erwartungsvoll still war es, als die Kinder im Saal auf die Vorstellung warteten. „So was habe ich ja überhaupt noch nicht erlebt“, zeigte sich Marina Thiel freudig überrascht.
Dann ging es los! Puppenspieler Martin Lenz erzählte die berühmte Geschichte der Gebrüder Grimm von den „Bremer Stadtmusikanten“ und seinen vier Freunden. Na wie heißen sie? Die Kinder wussten es natürlich: Esel, Katze, Hund und Hahn. Und sie fieberten mit, klatschten, lachten. Martin Lenz ist es sehr wichtig, in die Vorstellung ruhige Phasen einzubauen und den Kinder Zeit zum Zuhören zu geben, aber auch wieder Phasen, in denen sie laut sein dürfen und mitmachen können. „Es ist jedes Mal neu spannend. Jedes Mal reagieren die Kinder anders“, bekannte der Künstler, der seit über 30 Jahren mit seinen Puppen-Musik-Theater Kleine und Große erfreut und mit neun Puppen hinter dem Vorhang hantiert.