Es ist eine gute Tradition des Scharwenka Kulturforums e. V. jungen Musikern ein Podium zu bieten. In der Reihe „Saarower Klavierkonzerte“ gaben am Samstagabend, dem 4. November, Masterstudenten der Musikhochschule Hanns Eisler aus Berlin Proben ihres Könnens. Und was an diesem Abend geboten wurde, klang wahrhaftig schon meisterhaft. Beide Pianisten, Lili Bogdanova aus Bulgarien und Seunghyun Lee aus Südkorea können bereits auf umfangreiche Studien und Konzerterfahrungen zurückgreifen.
Lili Bogdanova wurde bereits 2014 vom bulgarischen Nationalradio zur „Jungen Musikerin des Jahres “ gewählt. Neben Studien in mehreren Ländern gastierte sie bereits mit Solotourneen in Japan und Finnland. 2021 schloss ihren Bachelor als Konzertpianistin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin ab, wo sie derzeit bei Eldar Nebolsin ihr Masterstudium fortsetzt.
Lili eröffnete das Konzert mit Carl Phillipp Emmanuel Bachs Fantasia in C-Dur.
Die Töne aus Franz Liszts Liederzyklus perlten nur so aus dem Bechstein Flügel im Scharwenkahaus.
Bei den Klaviersonaten in E-Dur von Franz Schubert bewies sie, dass sie Allegro, wie Adagio meisterhaft beherrscht. Nach dem dankbaren Applaus des Publikums brachte sie als Zugabe das Wiegenlied eines bekannten bulgarischen Komponisten zu Gehör.
Der Pianist Seunghyun Lee wurde 1994 in Süd-Korea geboren. Von Kindheitstagen an hat er sich der klassischen Musik am Klavier verschrieben.
Seit 2018 studiert er bei Kirill Gerstein an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin und absolviert derzeit sein Konzertexamen. Bei zahlreichen Wettbewerben gewann er bereits Preise, so z. B. 2015 den Concours International de Piano d´Epinal in Frankreich, 2016 den Prague Spring International Competition, 2021 den Seoul International Piano Competition und 2022 den Euregio Piano Award in Deutschland.
In den Tönen versunken
Seunghyun Lee
Seine bereits vorhandene Meisterschaft am Flügel stellte er auch in Bad Saarow unter Beweis. Mit ihm war das Publikum versunken in Joseph Haydns Klaviersonate G- Dur und Robert Schumanns Symphonische Etüden. Das Publikum war begeistert und spendete dankbar Applaus. Der Nestor des Hauses, Xaver Scharwenka, selbst Musikpädagoge, hätte seine Freude an den jungen Musikern gehabt, wie Friedemann Mewes, Mitglied des Scharwenka Vereins, zur Verabschiedung mit auf den Weg gab.