Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: am 13. Januar 2024 kann das Scharwenka Kulturforum und sein Verein seinen 10. Geburtstag feiern. Genau in dem Jahr, in dem sich der Todestag des Namensgebers, des Pianisten und Komponisten Xaver Scharwenka (1850-1924), zum 100. Mal jährt. Zwei Jubiläen waren also ein guter Grund, die regionalen Medien zu einer Pressekonferenz einzuladen. Obwohl das Scharwenka Kulturforum nicht mit reißerischen Schlagzeilen dienen kann und wir „nur Kultur“ bieten, war die Resonanz sehr groß. Zwölf Medienvertreter (darunter drei vom rbb-Fernsehen) waren gekommen. Vereinsvorsitzende Vera Jaspers und ihre Stellvertreterin Ilona Genschmar sowie Prof. Stefan Koch, Vorsitzender der Scharwenka-Stiftung mussten nach einführenden Gesprächen am langen Tisch im Obergeschoss des Hauses individuell Interviews geben und für Fotos zur Verfügung stehen. Gern fotografiertes und gefilmtes Objekt ist immer wieder das „selbstspielende Klavier“, auf dem Xaver Scharwenka seine „Polnischen Tänze“ selber eingespielt und so für die Nachwelt erhalten hat. Vera Jaspers informierte ausführlich über die ehrenamtliche Arbeit des Vereins, nicht ohne all jene zu würdigen, die das Scharwenka-Kulturforum aufgebaut und zu einem kulturellen Kleinod im Kurort entwickelt haben. Die seit Sommer tätige neue Leitung tue alles, um das Haus erfolgreich am Leben zu erhalten, mit anspruchsvollen klassischen Konzerten, aber auch unterhaltsamen und bildenden Veranstaltungen „für Jedermann“. Als größere Investition werde derzeit die Planung und Finanzierung einer neuen und stabileren Überdachung für die Bühne im Garten in Angriff genommen, berichtete Vera Jaspers. Diese Location im Grünen mit ihren Open-Air-Angeboten ist im Sommer sehr beliebt.
Im Gegensatz zum Verein widmet sich die Stiftung vor allem der Pflege des Erbes von Xaver Scharwenka, dessen Bruder Philipp, seiner Frau Marianne Stresow und deren Sohn Walter Scharwenka. Das Archiv der Stiftung umfasse eine große Sammlung von Noten und Briefen von Xaver Scharwenka, international gebe es einen Briefwechsel zwischen Experten. „Es lohnt sich, sich mit Scharwenka zu befassen“, sagte Prof. Koch. Die Musikepoche der Romantik erlebe gerade eine Renaissance. Der Stiftungsvorsitzende kündigte in Bezug auf den 100. Todestag Scharwenkas am 8. Dezember 2024 ein Symposium in Zusammenarbeit mit der Viadrina Frankfurt (Oder) und der Musikhochschule in Poznan an.
(Auf dem Titelfoto v.l. Ilona Genschmar, stellv. Vorsitzende des Scharwenka Kulturforums e.V., Vorsitzende Vera Jaspers und Prof. Dr. Stefan Koch, Vorsitzender der Scharwenka-Stiftung)