so das Urteil eines Musikexperten nach dem fast ausverkauften Klavierkonzert am 17. Februar 2024 im Scharwenka Kulturforum Bad Saarow. Der Künstler des Abends, Pawel Motyczyński, war bereits in vielen Konzertsälen der Welt unterwegs.
Er promovierte mit 28 Jahren an der Musikakademie Krakau und ist derzeit an der Hochschule für Musik und Theater Rostock als Dozent tätig. Seine Vielseitigkeit führte ihn auch zu besonderen Spielorten, wie dem polnischen Pavillon im Rahmen der EXPO 2015 in Mailand und der Teilnahme am europäischen Klavierprogramm „Klavier als Spiegel europäischer Kultur”, das in Polen, Frankreich, Österreich, Moldawien und Mazedonien stattfand.
Nach einer kurzen Vorstellung des Pianisten durch die Vereinsvorsitzende Vera Jaspers begrüßte der Künstler die Besucher mit den charmanten Worten „Ich bin noch keine 24 Stunden hier in Bad Saarow und habe mich schon in den Ort verliebt.“ Damit erwarb er sofort die Sympathie des Publikums, die sich im Laufe des Abends zur Begeisterung über sein großartiges Spiel entwickelte. Die Musikauswahl im Rahmen der Scharwenka-Wochen und zum Gedenken an den 100. Todestag von Xaver Scharwenka sollte dem Publikum den früheren Bewohner dieses Hauses noch bekannter machen.
Pawel Motyczyński hatte fleißig Scharwenka-Stücke geprobt, wie er berichtete, aber er begann den Abend zuerst mit Chopin und der „Nocturne Des-Dur Op. 27 Nr. 2“.
Es folgten dann Auszüge aus Xaver Scharwenkas „Album für die Jugend“, fünf kurze Stücke, die von alten Liedern und Tänzen inspiriert waren, u.a. Barcarolle, Gavotte, Tarantella.
Als interessanten Vergleich kündigte der Pianist eine Suite von Edvard Grieg an- „Holbergs Zeit- Suite im Alten Stil Op. 40“-, den er den Chopin des Nordens nannte. Diese enthielt ähnliche Tanzelemente. Zwei Präludien von Scharwenka beendeten den ersten Konzertteil.
Nach einer kleinen Pause folgten weitere Kompositionen von ihm. Es wurde „langsam und zart, dann sehr schnell“- so die Beschreibung der „Ersten Erzählung Op. 5“ durch den Künstler, der zu allen Werken kurze Informationen gab. Der Abschluss, die „Erste Sonate cis-Moll Op. 6“, zeigte noch einmal, wie kraftvoll und schön die Musik von Scharwenka ist. Nach großem Applaus und der Übergabe eines Gastgeschenks beendete eine Zugabe das schöne Konzert.
Für viele Gäste war der Abend sicher eine neue Erfahrung und hat weiteres Interesse geweckt. Es ist bedauerlich, dass dieser Komponist in den Konzertsälen unseres Landes so selten gespielt wird. Freuen Sie sich darum auf weitere Darbietungen im Scharwenka-Kulturforum Bad Saarow.
Kirsten Wiedemann