Romantische Musik von Scharwenkas Zeitgenossen

Klarinettentrio Magos begeisterte mit Brahms, Bruch und Joun
Klarinettistin Maxi Hennemann führte mit erklärenden Worten in die musikalischen Darbietungen des Trios Magos ein.

Sie konzertieren in ganz Deutschland, nun waren sie auch im Scharwenka Kulturforum zu Gast: Maxi Hennemann (Klarinette), Goun Kim (Klavier) und Sebastian Hennemann (Violoncello) – zusammen sind sie das Trio Magos. „Magos“ kommt aus dem Spanischen und steht für Zauberer. Verzaubert haben die drei Musiker am Sonnabendabend (5. Oktober) auch die zahlreichen Gäste in Scharwenkas Musenhütte in der Saarower Moorstraße. Der vor fast 100 Jahren verstorbene Pianist und Komponist wäre stolz gewesen, hier in seinem Sommerhaus Musik von seinem Zeitgenossen und Freund Johannes Brahms zu hören. „Brahms und Xaver Scharwenka kannten sich gut, sie waren sogar mal zusammen in Urlaub in Sassnitz auf Rügen“, wusste Maxi Hennemann, die sich in Vorbereitung auf das Konzert mit den Beziehungen der musikalischen Größen der Romantik untereinander beschäftigt hatte. Auch zu den dargebotenen Stücken von Brahms (1833-1897), Max Bruch (1838-1920) und Paul Juon (1872-1949) bot sie interessante Einführungen und erleichterte manchem Neuling den Zugang zu der klassischen Musik. Nach der Pause spielten sie das berühmte Klarinettentrio von Brahms Op.114 a-Moll, das „Herzensstück“ eines jeden Klarinettisten, einer jeden Klarinettistin, wie Maxi Hennemann bekannte. Ihre Hingabe, ihr Können und ihre Begeisterung für ihr Spiel faszinierte die Besucher, sie dankten dem gut gelaunten Trio mit großem Applaus und Rufen wie „Wunderbar“.

Familientreff in der Pause: Maxi Hennemanns (r.) Großmutter Christel Müller (2.v.l.) und ihr Vater Uwe Kaun (l.), daneben die Pianistin Goun Kim und der Cellist Sebastian Hennemann.

Ganz stolz verfolgte auch Christel Müller im Saal das Konzert, schließlich ist die Frau, die die Klarinette so excellent spielt, ihre Enkeltochter. Christel Müller,  inzwischen 87 Jahre alt, lebt in Storkow. Sie war früher Kinderärztin und eine begeisterte Musikerin, spielte Cello, Gitarre und Musik. Alle drei Enkeltöchter haben dieses Talent offenbar von ihrer Oma geerbt. „Von mir haben sie das nicht“,  sagt Uwe Kaun, der Vater von Maxi Hennemann, der ebenfalls unter den Besuchern war.

Kommt gern ins Scharwenkahaus: Gesine Lötzsch, Mitglied des Bundestages, sucht an Wochenenden oft Entspannung in Bad Saarow, auch beim Magos-Konzert war sie in der ersten Reihe dabei.
Katrin und Heinz Bredahl aus Storkow schauten sich, wie viele andere Besucher auch, in der Pause die Ausstellung mit Saarower Persönlichkeiten im Obergeschoss an.

Sebastian und Maxi Hennemann, Solocellist und stellvertretende Soloklarinettistin im Loh-Orchester Sondershausen, gründeten das Trio vor sechs Jahren mit der Düsseldorfer Pianistin Goun Kim. Das Ehepaar selbst wohnt in Nordhausen.

Rote Rosen für die Damen und eine hochprozentige „Moorleiche“ für den Herren – Vereinsmitglied Hartmut Fitschen hatte für diese Veranstaltung den organisatorischen Hut auf.