Kräutertee aus Sammeltassen

Romantische Teatime mit Spezialistin Katrin Mikulas / Am Klavier Violetta Liebsch
Die mit selbstgebackenem Kuchen bestückten Etageren stehen für die Teatime bereit

Noch bevor die Veranstaltung begann, fotografierten die Gäste begeistert die eingedeckten Tische. Mit den weißen Tischtüchern, den herrlichen Sammeltassen aus Omas Zeiten, den gefalteten Servietten und den mit selbst gebackenem Kuchen bestückten Etageren wirkte der kleine Konzertsaal des Scharwenka Kulturforums wie ein gemütliches Café. In dem gab es aber diesmal nur Tee, schließlich war Teatime angesagt. Denn zu Gast als Gesprächspartnerin war diesmal die Kräuterpädagogin Katrin Mikulas aus Görsdorf (b. Beeskow).

Kräuterpädagogin Katrin Mikulas (r.) im Gespräch mit Ruth Buder über ihr Leben und ihre Leidenschaft für Tee

Sie hatte nicht nur ihren Tee und sämtliches Geschirr mitgebracht, sondern auch ihren Lebensgefährtin Torsten Voigt (Veranstaltungsfirma Top Media) und als Helferin dessen Tochter Cindy sowie ihre Freundin Violetta Liebsch, Pianistin und Klavierlehrerin. Als diese den bekannten Song „Tea for two“ am Bechstein-Klavier spielte, war das für das „ehrenamtliche Personal“ das Signal, die gefüllten Teekannen zu schnappen und die Gäste zu bedienen. Während die Damen und (5 Herren) sich Tee und Kuchen schmecken ließen, plauderte Vereinsmitglied Ruth Buder mit Katrin Mikulas über ihr bewegtes Leben und ihre heutige Arbeit als Kräuter- und Teespezialistin auf den verschiedensten Märkten. Dazwischen immer wieder kleine Pausen, die Violetta Liebsch mit berührender Klaviermusik füllte.

Violetta Liebsch begleitete am Klavier den Tee-Nachmittag am Klavier – zur großen Freude des Publikums, im Hintergrund (M.) Katrin Mikulas

Katrin Mikulas stammt aus Wiesbaden, hat ihren heute 28-jährigen Sohn allein großgezogen, ist viel herumgereist und hat in verschiedenen Jobs gearbeitet, ehe sie sich 2018 entschloss, für ein Jahr als Ehrenamtlerin im Sukhavati in Bad Saarow zu arbeiten. Ein solches buddhistisches Zentrum wie dieses am Scharmützelsee, in dem kranke und alte Menschen gepflegt werden, hatte sie bereits auf einer Reise nach Irland kennengelernt und ihr Interesse geweckt. Ende 2019 lernte sie bei einem Fest den Veranstaltungsmanager Torsten Voigt kennen. Er stellte sie ein, sie machte eine Ausbildung zur Kräuterpädagogin und stellt inzwischen mit großer Leidenschaft und Fachwissen selbst verschiedene Kräutertees, Sirup und Honig her. Eigentlich hatte sie vor, nach ihrer Arbeit im Sukhavati eine lange Reise zu machen, blieb aber in Brandenburg stecken. Schuld waren Corona – und vor allem Torsten.

Den interessierten Gästen berichtete die 54-Jährige, wie sie ihre Kräutertees zusammenstellt, dass sie Kräuter von Biohöfen dazu kauft und zu Sorten wie „Burgdrachen“, „Waldgeflüster“ oder „Zum  Glücklichsein“ mischt. Sie erklärte, wie frische Kräuter richtig geerntet, getrocknet und verpackt werden müssen und wie man sie aufbewahrt. Katrin Mikulas schwört auf den Ganzblatttee, weil dessen Aromen besser erhalten bleiben als bei den zerkrümelten. Dieser Tee könne auch einen zweiten Aufguss vertragen.

Produkte der Natur aus der „Küche“ von Katrin Mikulas

Zwischen Tee und Kuchen und der Plauderei auf der Bühne sorgte Violetta Liebsch immer wieder für passende Klaviermusik, bei der bekannten „Ballade Pour Adeline“ von Richard Klaydermann waren alle hingerissen. Veranstalter wie Gäste waren froh über diesen gemütlichen Nachmittag. Er brachte Lachen, Licht und einen Hauch Romantik in den letzten grauen Oktobertag. Katrin Mikulas gebührt dafür ein großes Dankeschön – und all ihren Unterstützern.


 

Fotos: Cindy Stuckart/ Torsten Voigt