Begeisterter Applaus für Alexandra Schmiedel und Freudinnen

Drei Damen spielten Meisterwerke der Kammermusik
Excellentes Klaviertrio mit Alexandra Schmiedel (Klavier), Magdalena Makowska (Violine) und Margarete Niebuhr (Cello)

„Heute hatten wir echt Mühe, alle Gäste unterzubringen“, bekannte Vereinsmitglied Helmut Lilge zu Beginn des Kammerkonzertes. Und in der Tat: Alle Plätze im Saal waren besetzt, selbst in der Veranda blieb kein Stuhl frei. Und teilweise musste das die Gäste betreuende „Personal“ vom Scharwenka-Verein das Konzert im Stehen verfolgen. Die Pianistin Alexandra Schmiedel, die keine Unbekannte im Scharwenka Kulturforum ist, zieht alljährlich viele Gäste an. Und immer lässt sie sich mit ihrem Trio etwas Neues einfallen, diesmal unter dem Motto „Meisterwerke der Kammermusik“.  An ihrer Seite Margarete Niebuhr (Cello), die bereits im vergangenen Jahr mit von der Partie war, und neu dabei Magdalena Makowska (Violine). Ein Damentrio der „Extraklasse“, wie die Gäste an diesem Konzertabend erleben konnten. Alle drei Frauen haben eine excellente Ausbildung hinter sich und treten auf großen Bühnen auf. Magdalena Makowska, eine gebürtige Polin, und Margarethe Niebuhr, die aus Leipzig stammt, sind Mitglieder des Orchesters der Deutschen Oper Berlin.

Blättert beim Spiel die Noten um: Reinhard Schmiedel, der Vater der Pianistin. Das macht er nur in Bad Saarow.

Extra für diesen Abend im Scharwenkahaus organisierte Andreas Schmiedel  (ihr Mann Dr. Johann Banzhaf ist Arzt in Bad Saarow) den Auftritt und das anspruchsvolle Programm des Abends, diesmal  mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz Schubert. Dessen Trio in ES-Dur op. 100 stellte für das Damentrio nicht nur eine große Herausforderung dar, sondern sei auch eine „große Freude, dieses wunderbare Stück hier spielen zu können“, bemerkte Magdalena Makowska zu Beginn des zweiten Teils des Abends. Das über 200 Jahre alte Werk, das gern als Filmmusik genutzt wird, löste tiefe Emotionen aus. Als die Instrumente verklungen, war es ganz still im Saal, ehe der große Applaus losbrach.  Dann gab es von Helmut Lilge viel Lob und Rosen für die enthusiastischen Instrumentalistinnen. Eine Zugabe gab es nicht. Die letzte Darbietung hatte die Künstlerinnen an die Grenze ihrer Kräfte gebracht. Und so entließ sie Helmut Lilge mit dem Versprechen, dass sie im nächsten Jahr wiederkommen.

Vereinsmitglied Helmut Lilge dankt und überreicht charmant jeder Dame eine Rose
Erinnerungsfoto: Nicht immer spielen die drei Musikerinnen zusammen

Alle Altersgruppen waren bei dem Konzert vertreten. Zu den Ältesten zählte Heinz Richter, der gerade seinen 94. Geburtstag gefeiert hat. Die Jüngsten waren die drei Kinder von Alexandra Schmiedel und Johann Banzhaf, die das Spiel ihrer Mutter von der Treppe aus verfolgt hatten und die der Papa nach der Pause fürsorglich nach Hause brachte.

Eltern der Künstlerinnen in der Pause unter sich: Reinhard Schmiedel, Anna und Karl-Wilhelm Niebuhr aus Leipzig (v.l.)

Gekommen waren auch die Eltern der Cellistin Karl-Wilhelm und Anna Niebuhr aus Leipzig. Sie selbst ist Cellistin und fand das Konzert, das Scharwenkahaus und dessen engagierten Verein „ganz wunderbar“. Der Vater von Alexandra Schmiedel, den Saarower Konzertbesuchern als Noten- Umblätterer  kein Unbekannter mehr, lobte vor allem den historischen Bechstein-Flügel. Es sei für die Pianisten ein Fest, darauf spielen zu dürfen.