Führungen mit Kurz-Konzerten

Beim Tag des offenen Denkmals viel Besuch im Scharwenkahaus
Gäste aus Osnabrück: Marianne Pohlmann und Hubert Dinger lassen sich vom Balkon aus von Lutz Storr die Außenfassade des denkmalgeschützten Scharwenkahauses erklären.

Obwohl in Bad Saarow am zweiten Septemberwochenende sehr viel los war – Flammender Scharmützelsee mit Kunsthandwerkermarkt und Filmfestival auf dem Eibenhof – kamen auch Besucher ins Scharwenka Kulturforum. Dies stand am Sonntagnachmittag anlässlich des Tages des offenen Denkmals für Interessierte offen. Rund 30 Gäste ließen sich das denkmalgeschützte Haus, das sich der Komponist, Pianist und Musikpädagoge Xaver Scharwenka (1850-1924) als Sommerhaus hatte errichten lassen, zeigen und erklären.

Vereinsmitglied Regine Ulrich führt durch das Museum, das einzige Musikermuseum in Brandenburg.

Ilona Genschmar, Regine Ulrich und Lutz Storr nahmen die Besucher mit auf die Reise durch das Leben von Xaver Scharwenka und erzählten, wie es zu seinem Besitz in Bad Saarow gekommen war. Hier lebte er von 1910 bis zu seinem Tode. Ihm zu Ehren werden im Scharwenka Kulturforum von einem ehrenamtlich tätigen Verein klassische Konzerte und andere Musikveranstaltungen organisiert. Sein Haus hat sich seit der Sanierung und Wiederbelebung vor mehr als zehn Jahren zu einem Haus der Begegnungen entwickelt.

Zu den ersten Interessierten gehörten am Sonntag Marianne Pohl und Hubert Dinger aus Osnabrück, die gerade im Kurort einige Tage Urlaub machen und dabei auch auf das Scharwenkahaus gestoßen sind. Hier bekamen sie auch anhand einer übergroßen Tafel einen Überblick über die 25 Denkmale, die Bad Saarow besitzt.

Lutz Storr in seinem Element – er erklärt das 100 Jahre alte Reproduktionsklavier mit dem „unsichtbaren Pianisten“.

Highlight war wie immer die Vorführung des etwa 100 Jahre alten Elektro-Pneumatischen Reproduktionsklaviers. Die Besucher hörten die „Polnischen Tänze“, eines der bekanntesten und millionenfach verkauften Stücke von Scharwenka, original von ihm eingespielt. Die Tasten des Klaviers bewegen sich wie von Geisterhand gesteuert.

Bad Saarow verfügt über 25 Denkmale – alle angezeigt auf der Vor- und Rückseite dieser Tafel.
Friedemann Mewes bot auf dem Bechstein-Klavier Kurzkonzerte – alles kostenlos

Dagegen wurde das kostbare Bechstein-Klavier im Konzertsaal des Hauses von einem „echten Pianisten“ zum Klingen gebracht. Friedemann Mewes, er ist Vereinsmitglied und war in seiner aktiven Berufszeit Solo-Repetitor an der Staatsoper Berlin, spielte neben anderen bekannten Pianisten Werke von Xaver Scharwenka, so die Barcarole und die Tarantella aus seinem „Album für die Jugend“