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Gertrud Zucker – Vernissage zum 90. Geburtstag

Über 60 Gäste würdigten bei Eröffnung der Ausstellung die langjährige Arbeit der Saarower Künstlerin
Haben gut und kreativ zusammen gearbeitet: der Autor Wolf D. Hartmann und Gertrud Zucker

Großer Bahnhof für Gertrud Zucker. Wenige Tage vor ihrem 90. Geburtstag widmete die Kunstgruppe der Fördervereins Kurort Bad Saarow der in Bad Saarow lebenden Illustratorin und Grafikerin eine Ausstellung. Sie wurde am 5. Dezember im Scharwenka Kulturforum eröffnet. Rund 60 Besucher würdigten mit ihrer Anwesenheit die Arbeit der großartigen Künstlerin.

Gertrud Zucker mit ihren Töchtern, rechts neben ihr Anja, rechts außen Barbara, auch Sohn Peter war bei der Vernissage dabei.
Hielt die Laudatio: Prof. Ute Mohrmann (r.) fand nur lobende Worte

Zu sehen ist eine Auswahl humorvoller, ironischer und zum Nachdenken anregende Neujahrskarten im Original, die Familien- und Gesellschaftsereignisse vieler Jahrzehnte widerspiegeln und bislang nur einem kleinen Kreis bekannt waren „Wir können bei Gertrud Zucker aus einem riesigen Fundus aus einem 70-jährigen bildkünstlerischen Schaffens schöpfen“, würdigte Kunstwissenschafterin Ute Mohrmann die Lebensleistung von Gertrud Zucker. Ebenfalls erstmals zu sehen sind farbenfrohe Kinderbuchillustrationen zu Reimen von Helmut Preißler aus dem nie veröffentlichten Buch „Mein Geburtstagszoo“. Daneben werden auch Tafeln für die Raumnutzung in einer Kindereinrichtung im Original gezeigt. In einer Vitrine ist ein bescheidener Teil ihrer illustrierten Kinderbücher aufgereiht. „Man spürt es überall: Gertrud Zucker hat unvorstellbar viel gearbeitet und sie hatte Freude daran“, resümierte die Rednerin.

Ausstellung im Alkoven, davor die Vitrine mit ausgewählten Kinderbüchern

Anerkennende Worte fand auch Wolf D. Hartmann, dessen Bücher, Geschichten und Humoresken Gertrud Zucker illustriert hat, darunter Arbeiten zu Theodor Fontane oder zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Ereignissen. Begeistert von ihrer Arbeit und dem Büchlein „Wasser“ – heiteres ABC für Limnologen und andere Wasserfreunde, ist auch Brigitte Nixdorf, das sie gemeinsam mit Wolf D. Hartmann geschrieben hat und das von Gertrud Zucker illustriert worden ist. Als Geschenk überreichte sie der angehenden Jubilarin Briefmarken mit deren Konterfei (siehe Titelfoto).

Gertrud Zucker beim Signieren ihres Buches mit einer Auswahl ihrer Arbeiten.

Einen würdigen Rahmen bekam die Vernissage durch das Klavierspiel von Eberhard Geiger, der verschiedene Stücke von Robert Schumann zum Besten gab. Es sei ihm eine große Ehre, für die Künstlerin aus diesem Anlass spielen zu dürfen, bekannte er. Ähnliche Worte fand Vera Jaspers, die Vorsitzende des Scharwenka Kulturforums e.V. Sie dankte allen Ehrenamtlern am Tag des Ehrenamtes (5. Dezember) für ihr Engagement. „Ohne sie gäbe es dieses schöne Haus nicht und auch nicht diese Ausstellung.“ Stellvertretend für alle Ehrenamtler erhielt Lutz Storr von Brigitte Nixdorf (Mitglied der Kunstgruppe) ein Geschenk. Unermüdlich war und ist der 86-Jährige in beiden Vereinen tätig.

Volles Scharwenkahaus: Am Rande der Vernissage gab es viele Begegnungen und gute Gespräche
Eberhard Geiger (l.) hatte die Vernissage mit seinem Klavierspiel eröffnet.
Dank an alle Ehrenamtler, stellvertretend für sie steht der 86-jährige Lutz Storr (l.)

In Anwesenheit ihrer drei Kinder Barbara, Anja und Peter musste die angehende Jubilarin vielfach Hände schütteln, sie wurde gedrückt und gelobt. Zu DDR-Zeiten hatte sie viele Preise bekommen. Über 40 Personalausstelllungen kann sie vorweisen, an 35 nationalen und unternationalen Ausstellungen war sie beteiligt. Gern wurde an jenem Abend ein Buch mit einer Auswahl ihrer Arbeiten gekauft, gern ließ man es von der Künstlerin signieren.

Wie gut und witzig sie zeichnen, sich in die Gedankenwelt von Kindern, aber auch Erwachsenen einfühlen konnte, soll nur ein Beispiel zeigen: Auf einer Neujahrskarte mit einem weisen an einem Bücherberg stehenden Marabu, einem großen in Afrika lebenden Vogel, ist zu lesen: „Ich wünsche Dir Einsicht, wenn Du irrst, damit Du am Ende auch weise wirst.“ Ein Wunsch, der wohl immer aktuell war und es bleiben wird.

Danke Gertrud Zucker!

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