Die vielen Gäste, die das Tangokonzert im Scharwenkahaus am 22. Februar besuchten, waren voll des Lobes über das Tango Trio aus Berlin und über einen stimmungsvollen Abend im Scharwenkahaus. Gerhard A. Schiewe am Akkordeon, Suzanna de Fockert, Goesang und Alice Dixon am Cello holten das Publikum gleich mit einem der beliebtesten Tangos in der Moorstraße ab: Volver von Carlos Gardel ! 1934, kurz vor dem Tod des Komponisten, erschuf er dieses Meisterwerk, das seitdem bei keinem Tangokonzert fehlen darf. Handelt das Lied mit einem melancholischen Text von der Rückkehr. Wohin ? Um sich seinem Leben zu stellen? Um sich zu erinnern? Zu dem Text hat Carlos Gardel eine Musik geschrieben, die von den 3 Musiker*innen virtuos dargeboten und von Suzanna de Fockert mit ihrer rauhen – für den Tango geborenen – Stimme, teilweise herzbewegend, teilweise energisch, dargeboten wurde.
Nun, in Buenos Aires angekommen, spielte sich das Trio in einen Tangorausch mit klassischen Tangos, aber auch mit Tango Nuevos von Astor Piazzolla. Wie sagte Gerhard A. Schiewe so richtig: Nur wenn Piazzolla richtig geschrieben ist (mit 2 z und 2 ll) handelt es sich um einen echten Piazzolla. Alles andere sind Fälschungen.
Die Konzertpause nutzten viele Besucher um sich die Ausstellungen im oberen Geschoss des Scharwenkahauses anzusehen. Im Alkoven sind derzeit die „Bilderkinder“ von Jenny Marks zu sehen. 26 ihrer „Kinder“ stellt Jenny Marks derzeit aus.
Durch die kleine „Lüftungs“pause wurde die Stimmung nicht beeinträchtigt. Alice Dixon am Cello spielte mit Gerhard A. Schiewe gleich ein Instrumentalstück, bevor Suzanna musikalisch fragt: Roter Mohn, warum welkst Du denn schon ? War doch der Frühling gerade erst, ist nun schon wieder Herbst? Dieses ursprünglich einmal von Rosita Serrano gesungene Lied, die oftmals als die chilenische Nachtigall bezeichnet wurde, begeisterte das Publikum in dem von Suzanna umgesetzten Arrangement. Nicht enden wollender Beifall leitete dann in ein konzertantes Stück über, das von Gerhard A. Schiewe komponiert und dann mit dem Cello begleitet, umgesetzt wurde. Er meinte, dass er eine winzige Passage eines bekannten klassischen Musikstückes in dieses Arrangement eingearbeitet hätte. Selbstverständlich hat das sachkundige Publikum des Scharwenkahauses sofort erkannt, dass es sich um eine Passage des Boleros von Ravel handelt.
Nach 2 Zugaben war dann dieser stimmungsvolle Abend beendet. Aber wie sagte Suzanna: Wir kommen gerne wieder.
Das Konzert war ausverkauft und wir konnten Reservierungswünsche für viele Gäste nicht annehmen. Leider hat eine Reihe von Gästen vergessen, vorherige Reservierungen zu stornieren. Gerade bei ausverkauften Veranstaltungen ist das natürlich in vielfältiger Hinsicht ärgerlich. Damit das System der Reservierung beibehalten werden kann, wäre das Team des Scharwenkahauses dankbar, wenn Gäste, die nicht kommen können, ihre zuvor abgegebene Reservierung stornieren. Vielen Dank dafür.