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Berühmte Komponisten im Konzert dargeboten als „Perlen der Kammermusik“

Ein weiterer Höhepunkt in der Veranstaltungsreihe „Bad Saarower Kammermusikkonzerte“

Alexandra Schmiedel, Hildegard Niebuhr, Margarethe Niebuhr

Das Scharwenka-Haus war wieder bis auf den letzten Platz besetzt, auch in der Veranda saßen die Gäste und fühlten sich dort sehr wohl- man hat auch hier eine sehr gute Akustik.

An diesem Kammermusikabend wurden alle Erwartungen erfüllt: Großartige Klänge vom Bechstein-Flügel, von der Violine und vom Cello- dargeboten von drei wunderbaren Künstlerinnen!

Alexandra Schmiedel am Piano ist inzwischen bei den Konzertfreunden des Scharwenka-Kulturforums bestens bekannt, sie gastierte hier seit 2022 jedes Jahr mit wechselnden Begleitungen. Neben ihrer Konzerttätigkeit ist sie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler, der Universität der Künste in Berlin, der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und am Musikgymnasium Belvedere Weimar tätig. Margarethe Niebuhr (Violoncello) ist an der Deutschen Oper engagiert, ihre Schwester Hildegard Niebuhr (Violine) Mitglied des Mahler Chamber Orchestra (MCO). Gemeinsam verzauberten sie das Publikum mit „Perlen der Kammermusik“. Gleich zu Beginn spielten die Künstlerinnen eine Hommage an den ehemaligen Hausbesitzer: Der 1. Satz vom Trio op.1 von Xaver Scharwenka. Hier wurde beschwingt und mit Tempo und Leidenschaft intoniert.

Als nächstes war die Sonatine G-Dur op. 100 für Violine und Klavier von Antonin Dvorak zu hören. Er hat diese Komposition seinen beiden Kindern Ottilie und Anton gewidmet. Die Musik entstand bei seinem Aufenthalt in New York und es ist verbürgt, dass auch in diesem Werk Melodien aus der Musik der Irokesen eingeflossen sind. Von diesem kurzen Werk ist der 2. Satz mit seiner fast klagenden Melodie auch als „Indianisches Wiegenlied“ besonders bekannt geworden. Fragend, zweifelnd, was wird sein?- diese Gefühle kommen bei den ersten Minuten, bis schnelle helle Rhythmen einen kurzen positiven Lichtblick erscheinen lassen, der dann aber wieder mit der tragenden, fast klagenden Melodie verschwindet Der 3. Satz- als Scherzo. Molto vivace betitelt- hebt dieses Gefühl wieder auf. Mit Leichtigkeit und verspielt erklingen hier die Töne. Der 4. Satz, abwechselnd heiter und lebhaft und dann wieder molto tranquillo gespielt, ließ die Fantasie schwingen und endete mit seinem schnellen Tempo fröhlich und anschließend großem Applaus von den Gästen.

Es folgten Fantasiestücke von Robert Schumann op. 73 für Violoncello und Klavier, eines der Herzensstücke der Cellistin. Im Ursprung von Schumann für Klarinette und Klavier komponiert, hat er dieses Werk auch für Violine oder Cello empfohlen. Zart und mit Ausdruck, dann lebhaft und leicht, am Ende rasch und mit Feuer-oh ja, diese Beschreibungen der drei Sätze waren passend und kunstvoll umgesetzt!

Reinhard Schmiedel, der Vater der Pianistin war wieder zur Unterstützung dabei

Nach der Pause stand Beethovens Klaviertrio op.1 Nr. 3 auf dem Programm. Hildegard Niebuhr erläuterte dem Publikum einige Hintergründe zu diesem Werk aus dem Jahr 1795. Alle drei Instrumente werden hier gleichberechtigt eingesetzt, was zu damaliger Zeit noch selten war. Sie ist Beethovens Gönner und Förderer Karl Lichnowsky gewidmet, der die ersten privaten Aufführungen seiner Trios ermöglichte.

Vereinsmitglied Helmut Lilge überreicht Rosen

Das begeisterte Publikum forderte sich natürlich eine Zugabe ein. Sie wurde aus dem Klaviertrio Nr. 1 von Felix Mendelssohn Bartholdy gespielt.

Auch die Künstlerinnen waren von der Atmosphäre dieses Veranstaltungsortes begeistert und fühlten sich bei ihren Gastgebern im Scharwenkahaus sehr wohl. In dieser Zusammensetzung hatten sie erst wenige Auftritte und möchten nach dem Erfolg an diesem Abend auch diese Ensembletätigkeit fortsetzen, gerne natürlich auch wieder in Bad Saarow.

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