Anemone Bekemeier im Gespräch bei „Hör mal zu“ am 24.01.2020

Das Interesse und die Resonanz zu diesem Gespräch waren enorm.

Obwohl dieses Gespräch mit der Pfarrerin von Bad Saarow, Anemone Bekemeier, nun schon einige Wochen zurückliegt, erreichen uns immer wieder Zuschriften und Meinungen von Menschen, die beeindruckt waren vom Auftritt dieser Persönlichkeit. Hier ein Bericht von Monika Weiß, die ganz akribisch alle Details aus dem Leben von Frau Bekemeier aufgeschrieben hat und ihren bewundernswerten Auftritt im Scharwenka Kulturforum würdigt:

„Anemone Bekemeier, 1965 in Königs Wusterhausen geboren, ist in einem „einfachen“ Elternhaus aufgewachsen. Obwohl sie die 10. Klasse der POS Schulzendorf mit Auszeichnung abschloss, durfte sie 1982 nicht studieren. Sie ist ganz viel Fahrrad gefahren, was man heute noch beobachten kann, hat Handball gespielt, gehäkelt, gestrickt, und viel gelesen + u.a. von Karl May. Bei der Berufsauswahl war sie zunächst orientierungslos, wie sie sagt – Dinge ergeben sich…

So hat sie 1984, eine Lehre als Herrenschneider, an der Staatsoper Berlin abgeschlossen, mit Sonderabitur. Von 1984 bis 1990 folgt ein Studium der Theologie an der Humboldt- Universität Berlin. Von 1991 bis 1993 absolvierte sie ein wissenschaftliches Volontariat am Berliner Museum. 1993 bis 1996 arbeitete sie in der Landwirtschaft, auf dem Demeterhof Marienhöhe in Bad Saarow. Zwischenzeitlich wird der Sohn geboren. Im Jahre 1996 schließt Sie das zweite Theologische Staatsexamen ab. Nach mehreren beruflichen Stationen tritt sie 2005 den Pfarrdienst, in der Gemeinde Bad Saarow  und im Helios-Klinikum, an. Sie hat auch geheiratet und noch eine Tochter bekommen.

Da ihr Ehemann nicht der Kirche angehört, musste im Vorfeld ein Gespräch mit dem Konsistorialpräsidenten geführt werden. Sie erzählt im Kulturforum begeistert von ihrer Tätigkeit. Der Pfarrberuf ist sehr vielfältig; Verwaltung, Gruppenarbeit, Alt und Jung, Freud und Leid. Die Seelsorge im Helios- Klinikum ist ohne Glauben nicht möglich. Tauf-,  Trauungs- und Sterbegespräche sind sehr anstrengend und nehmen sehr mit. In der Vorbereitung auf die Predigten müssen Bibeltexte mit unserer Zeit verbunden werden. Weitere Aktivitäten waren Spendenaktionen für die Pieskower  Kirche (2010), Sanierung der Bad Saarower Kirche (2015), Zug-Taufe in Bad Saarow – Segnung des Zuges(2012). Die Kirche gehört ins Dorf! Wenn baulich nötig, erhält sie auch Unterstützung in Bad Saarow. Im Jahre 2015 wurde eine Stele mit neuer Grabanlage errichtet, wo Sternenkinder ihre letzte Ruhe finden können.

Frau Pfarrerin Bekemeier erzählt das alles in ihrer natürlichen und auch humorvollen Art, ganz bescheiden und sympathisch.  Was für eine Persönlichkeit!

Gerlinde Stobrawa, in einer ganz anderen Lebensauffassung aufgewachsen, hat sich auf dieses Gespräch für „Hör mal zu“ sehr intensiv vorbereitet. Es war eine sehr einfühlsame Gesprächsführung, die viel Lob verdient. Ein interessanter Abend im Scharwenka- Kulturforum.“

       

Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass dieser Abend sehr gefühlvoll und gekonnt musikalisch von Friedemann Mewes begleitet wurde. Auch er erhielt viel Applaus für seine Darbietungen am Bechstein-Flügel.