Der Gartenbaukünstler Peter Joseph Lenné hat uns großartige Parks und Gärten hinterlassen, u.a. den Park von Schloss Sanssouci in Potsdam mit den Weinbergterrassen und dem Holländischen Garten. Der Park steht heute auf der Liste des UNESCO Welterbes. „Seine Schöpfungen verhalfen der Gartenkunst wieder zu ihrer Bedeutung“, so Prof. Dr. Michael Rohde, Gartendirektor der der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, anläßlich des 150ten Todestages von Lenné im Jahr 2016. Auch mehr als 150 Jahre nach ihrer Entstehung hätten seine Gartenanlagen nichts von ihrer Faszination verloren.
Dipl.-Ing. Volker Wittich referierte zur „Kaffeezeit “ im Scharwenkahaus über die Biografie und die in der Mark Brandenburg von Lenné geplanten und geschaffenen Gartenanlagen.
1789 wurde Lenné als Sohn des kurfürstlichen Hofgärtners für die Gartenanlage des Poppelsdorfer Schlosses in Bonn geboren. Von 1805 bis 1808 ging er bei seinem Onkel in Brühl in die Lehre und lernte so die Barockanlagen von Schloss Augustusburg und Schloss Falkenlust kennen. Auf seinen Studienreisen begegnete er in München Friedrich Ludwig Sckell, den Schöpfer des berühmten Englischen Gartens. Ab 1816 arbeitete Lenné in Potsdam, zunächst als Gärtnergeselle und ab 1824 als Gartendirektor unter den preußischen Königen Friedrich Wilhelm III (1710 – 1840) und dessen Sohn Friedrich Wilhelm IV (1795 – 1861). Er schnitt die alten Rokoko-Zöpfe ab und gab den königlichen Gärten eine ganz eigene Ästhetik. Nichts überließ er dem Zufall. Besonders am Herzen lagen ihm freie Blicke in die Landschaft und Sichtachsen.
Lenné gestaltete nicht nur den Park von Schloss Sanssouci um, auch der Berliner Tiergarten trägt seine Handschrift. Den Park von Schloss Glienicke in Potsdam nannte Lenné seinen Augapfel. Lennés Verdienst war auch die Gründung eigener Baumschulen und Gärtnereien. Auch die Gründung der deutschen Gartenbaugesellschaft geht auf ihn zurück.
In späteren Jahren widmete sich Lenné der sozialverträglichen Stadtplanung in Berlin. Wie kein anderer repräsentiert Peter Joseph Lenné den Landschaftsgarten des 19. Jahrhunderts. Er griff auf historische Vorbilder zurück, integrierte architektonische Gärten. Das unterscheidet ihn vom anderen großen Landschaftsgärtner des 19. Jahrhunderts, Herman Fürst von Pückler-Muskau, der den Englischen Landschaftsgarten verkörpert.
Bei der Beisetzung von Lenné im Jahr 1866 in Potsdam soll seinem Sarg ein Lorbeerkranz voran getragen worden sein auf dem auf 50 Metallblättern die Namen der von ihm geschaffenen Gärten und Parks standen. Vom Wegbereiter landschaftlicher Gartenkunst in Deutschland stammt ein berühmtes Zitat, das auch heute nichts von seiner Gültigkeit verloren hat: „ Nichts gedeiht ohne Pflege“.