Zur Begrüßung ertönte pünktlich 15.00 Uhr die Friedensfahrt-Fanfare als Gerlinde Stobrawa ihren Gast Gustav Adolf Schur auf das Podium im Musiksaal des Scharwenka Hauses geleitete. Für Schur, von allen nur Täve genannt, gab es herzlichen Applaus, war er doch die Friedensfahrtlegende der 50er und 60er Jahre, die für die meisten mit vielen Erinnerungen an spannende Etappenrennen verknüpft waren.
In seiner unvergleichlichen Art plauderte Täve aus seinem Leben: berichtete aus seiner schweren Kindheit, die mit den Kriegserlebnissen verbunden waren und wie er schon in jungen Jahren lernte Verantwortung zu übernehmen. Frühzeitg wurde sein Talent für den Radsport entdeckt. Er entwickelte sich rasch zu einem der besten Radrennfahrer seiner Zeit. Er gewann Weltmeisterschaften, war Medaillengewinner bei Olympischen Spielen und dominierte jahrelang die Internationale Friedensfahrt. Dieses größte Amateurradrennen seiner Zeit wurde wechselseitig jährlich im Mai über Prag, Warschau und Berlin ausgetragen .
Es waren aber nicht nur die sportlichen Erfolge, die er mit Fleiß, harter Trainingsarbeit und Willenskraft errang. Täve wurde durch seine stets bescheiden Art und sein vorbildliches Auftreten zu einem der beliebtesten Sportler in der DDR. Mehrfach wurde er in den Umfragen zum Sportler des Jahres gewählt.
Diese herzliche und optimistische Art und Weise versprühte Täve auch an diesem Nachmittag. Mehrfach wurden seine Gedanken auch zu den Problemen unserer Zeit mit viel Applaus bedacht. Die Zeit war wie im Fluge vergangen, als Gerlinde Stobrawa ihren Gast zum Abschluss der Veranstaltung das Präsent des Hauses überreichen konnte – eine große Flasche „Scharwenka Piano Bier“.