Russische Weihnachten im Scharwenka Haus

Auch in diesem Jahr ein Publikumsmagnet

Hier ein Bericht in der Märkischen Oderzeitung von Elke Lang am 06.01.2020:

Bad Saarow (MOZ) Verträumt lächelnde Gesichter konnte man am Sonnabend zur Russischen Weihnacht im vollbesetzten Saal des Scharwenka Kulturforums Bad Saarow sehen. Es sang in prächtigen Folkloregewändern der russisch-deutsche Frauenchor „Rossianka“, aus Fürstenwalde.

Als Solisten waren zwei Herren dabei, um mit schwingenden Melodien innige, melancholische und auch tragische Liebeslieder vorzutragen. Manchmal konnte gelacht werden, manchmal hätte man gern dazu getanzt. Immer wieder wurde mitgesummt. Das Programm des von Valentina Ravva geleiteten Chores führte in Russisch unterhaltsam durch den ganzen Jahreskreis.

Die nun schon fünfte Russische Weihnacht im Scharwenka-Haus war nach den ersten Reservierungen im November schnell ausverkauft. Es war ein auffallend älteres Publikum. Gerlinde Stobrawa, die Leiterin, hat viele von den vergangenen Jahren wiedererkannt und weiß: Es sind Besucher, die schöne Erinnerungen an Reisen in die Sowjetunion haben und dabei liebevolle Menschen kennenlernen konnten. Dazu gehört Heidi Dargatz (82), die als Deutsche selbst 13 Jahre bei „Rossianka“ mitgesungen hatte. Sie hatte sich ein bisschen Russisch selbst beigebracht und war begeistert von einer Russland-Rundreise im Jahr 2006.         Manfred und Helga Klimpke waren das erste Mal bei der Russischen Weihnacht dabei. Beide haben nicht viel Sprachkenntnis, aber „es ist einfach klasse, die Lieder sind wunderbar, und der Inhalt wird anschaulich erklärt“, waren beide voll zufrieden. Nach dem Chorkonzert spielte noch die vierköpfige Gitarrengruppe, die vor zwei Jahren im Scharwenka-Haus gegründet wurde, wobei Valentina Ravva mit der russischen Domra den an Balalaika erinnernden typischen Klang beigab.

Muttersprachler im Publikum

Beim anschließenden offenen Singen wurde abwechselnd ein russisches Lied in russischer Sprache gesungen und ein deutsches. Es waren nur acht russische Muttersprachler im Publikum, aber es erstaunte, wie ohne Textblätter auch fast alle anderen solche Lieder, wie „Kalinka“, „Das Glöckchen“, „Katjuscha“ und „O Abendklang“ textsicher in Russisch mitgesungen wurden. „Das geht so richtig zu Herzen“, war Marina Thiele gerührt. Sie gehört zum 17-köpfigen ehrenamtlichen Helferteam, das unter Anleitung durch Valentina Ravva nach russischen Rezepten den Imbiss ausgerichtet hatte. „Es war unser Auftakt des Jahres 2020 und für unsere Ehrenamtlichen die erste große Herausforderung, die sie alle sehr, sehr gut gemeistert haben“, bedankte sich Gerlinde Stobrawa herzlich.