Kurt Seibert, geboren 1944 in Lodz, ist emeritierter Professor für Klavier und Kammermusik an der Hochschule für Künste Bremen.
Er erhielt seine umfassende und intensive Ausbildung als Pianist und Kammermusiker bei Conrad Hansen, Hans Leygraf und dem von Maurice Ravel und Claude Debussy geförderten und mit Feruccio Busoni befreundeten Komponisten Philipp Jarnach. Seibert studierte Musiktheorie mit Wilhelm Maler und schloss sein Studium mit dem Konzertexamen und Max Regers Klavierkonzert in Hannover ab, das er u. a. auch im Jahre 2007 mit dem Korean Symphony Orchestra im Art Center in Seoul als koreanische Erstaufführung spielte.
Kurt Seibert kann auf viele Preise und Auszeichnungen verweisen. In den letzten Jahren erhielt er den bayerischen Nordgaupreis und die Max-Reger-Medaille und -zusammen mit dem von ihm gegründeten Festival „Weidener Max Reger- Tage“ -den von der Bayerischen Akademie der schönen Künste verliehenen Fritz-Baur-Preis. Seine weitgespannten Interessen schlugen sich auch in kulturpolitischer Tätigkeit in Bremen innerhalb und außerhalb der Hochschule nieder: Er war zum Beispiel Mitglied des Vorstands des Landesmusikrates Bremen, Mitglied im Radio-Bremen-Rundfunkrat, Vorsitzender des Landesauschusses „Jugend musiziert“, Gründungsmitglied des „Bremer Klavierwettbewerbs“ und Sprecher des Fachbereichs Musik der Hochschule.
Kurt Seibert ist ein leidenschaftlicher und erfolgreicher Pädagoge mit internationaler Ausstrahlung und häufiger Gast international bedeutender Musikhochschulen, Universitäten und Festivals. Er konzertiert in Deutschland, der tschechischen Republik, Polen, Schweden, Spanien, Südamerika, China, Japan und Korea. Ein Schwerpunkt seines künstlerischen Profils ist die Arbeit an interdisziplinären künstlerischen Projekten, in denen neben den interpretatorischen sowohl musikwissen-schaftliche als auch kulturgeschichtliche Fragen thematisiert werden. Die unter diesen Ansätzen konzipierten Projekte zu Maurice Ravel, Franz. Liszt, Carl Philipp Emanuel Bach, Paul Hindemith, Robert Schumann, Johannes Brahms, Ludwig van Beethoven und Max Reger sowie rezeptionsgeschichtliche Projekte „Von und über Mozart und „Von und über Bach“ haben ihren Niederschlag auch in mehreren Veröffentlichungen gefunden.
Dies hat auch dazu beigetragen, dass zu Kurt Seiberts Repertoire viele Werke gehören, die im Musikbetrieb kaum zu hören sind und die auf diese Weise ans Licht gebracht wurden und so auch den Studenten zugänglich gemacht wurden.
Themenbezogen sind auch seine Klavierfestivals zum Beispiel der „Schwandorfer Klavierfrühling“ und ein Klavierprojekt mit fünf Konzerten in Bayreuth im Hause Steingraeber die jährlich einem Komponisten gewidmet sind. Außerdem betreut er mit seinem Leipziger Kollegen Prof. Hanns Martin Schreiber das „Max Reger-Forum“, das mit dem Ziel der Pflege des Werkes von Max Reger von mehreren deutschen und ausländischen Hochschulen sowie von Konzertveranstaltern, Städten und Gemeinden getragen wird und seit dem Jahr 2008 jährlich stattfindet.
Den interdisziplinären Ansatz führt Kurt Seibert auch mit seinen Gesprächskonzerten weiter, die er alleine oder mit seinem Partner, dem Schauspieler der Bremer Shakespeare-Company anbietet.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit ist das Duo-Spiel auf zwei Klavieren mit seinem Sohn Christian Seibert. In den letzten Jahren befassten sie sich hauptsächlich mit den Werken Max Regers, die sie auch auf ihren Konzertreisen in Asien bekannt machten.
Kurt Seibert fühlt sich als Pianist und Künstler der großen, deutschen Interpretationstradition verbunden und verpflichtet. Schwerpunkte seiner Konzertprogramme bilden Werke von J.S. Bach, W.A. Mozarts, L. v. Beethoven, R. Schumann, J. Brahms. M. Reger und Paul Hindemith. Sein Repertoire umfasst das gesamte Klavierwerk von Johannes Brahms und er kann zudem auf ein umfangreiches Repertoire in der Kammermusik mit Klavier verweisen – vom Violinduo bis zum Klavierquintett. Max Regers nachgelassenes Klavierquintett, das er schon im Jahre 1972 zusammen mit Pfitzners Klavierquintett auf Schallplatte produzierte, erfuhr 2003 eine Neuauflage und er kann mit seiner Neueinspielung von Max Regers Bach-Variationen aus dem Jahr 2006 auf ein begeistertes Presseecho verweisen.
In der Reihe „Kaffeezeit“ des Scharwenka Hauses wird heute ein Gesprächskonzert mit Prof. Kurt Seibert am Bechstein-Flügel stattfinden. Im Mittelpunkt steht das Album für die Jugend, op. 68 von Robert Schumann. Prof. Kurt Seibert wird daraus eine Auswahl von Stücken vornehmen und dazu Erläuterungen geben.
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung kostet 9,00 €.
Ticketvorbestellungen unter 01520 5136475
Vorbestellungen möglich nach telefonische Reservierung unter 01520 5136475