Kammersänger Jochen Kowalski war bei uns zu Gast im Scharwenka Kulturforum. Im dritten Anlauf hat es endlich geklappt. Bad Saarow begrüßte den auf den großen Bühnen der Welt gefeierten Countertenor. Gastgeber war Musikproduzent Eberhard Geiger, der durch den Abend führte.
Zu Beginn erinnerte Eberhard Geiger an den kürzlich verstorbenen Peter Wachalski, der einen bedeutenden Beitrag für das Entstehen des Scharwenka Hauses geleistet hat. Im Anschluss durften wir Jochen Kowalski erstmalig hören in „Abschied von der Erde“, ein Melodram von Franz Schubert begleitet von Eberhard Geiger am Bechstein Flügel.
Nach diesen bewegenden Momenten folgte ein kurzweiliger Gesprächsabend durch 40 Jahre Musikleben dieses Ausnahmekünstlers. Im lockeren Plauderton ließen uns Jochen Kowalski und Eberhard Geiger an ihren Erinnerungen teilnehmen. Der Kammersänger erinnerte in Dankbarkeit an Personen, die ihn auf seinem Weg begleiteten. Eberhard Geiger wies darauf hin, dass dieses besondere Stimmfach und das Repertoire der Barockmusik sehr intensive und disziplinierte Arbeit erfordert.
Eberhard Geiger produzierte mit Jochen Kowalski Schallplatten, die in Ost und West Erfolge erzielten. Eingespielt wurden Aufnahmen aus Orfeus und Eurydike, Xerxes und Rinaldo. Die Anekdoten, die bei gemeinsamen Plattenaufnahmen zum Besten gegeben wurden, ließen die Zuhörer in die Welt der Stars eintauchen, die auch oft allzu menschlich ist.
Ein großer Abend im Scharwenka Haus endete mit dem Gesang „Die große Kunst ist Geld zu machen“ von Georg Friedrich Telemann. Jochen Kowalski hat auf seine Gage verzichtet. Der Kammersänger kündigte an, gern wieder zu kommen. Wir wünschen uns, dass es bald ist.
Vielen Dank Eberhard Geiger für dieses Kulturerlebnis.
Bericht: Reinhard Kiesewetter
Foto: Gerlinde Stobrawa