Kerstin Auerbach und Christian Helm am Klavier

Kann denn Liebe Sünde sein?

Amüsanter musikalischer Auftakt im Scharwenkahaus

Frech, frivol und vergnüglich – so der musikalische Jahresauftakt 2023 im Scharwenkahaus.

Passend zum 100sten Gründungsjahr der Gemeinde und Künstlerkolonie Bad Saarow, das 2023 gefeiert wird. Der Vorsitzende des Kulturvereins, Reinhard Kiesewetter, kündigte weitere Veranstaltungen unter diesem Motto an, unter anderem einen Ball im Stil der 20er Jahre.

Die drei Künstler aus Dresden ließen ihrem Affen Zucker geben, mit einem szenischen Amusement aus Liedern und Chansons der zwanziger und dreißiger Jahre nach Musik und Texten von Friedrich Hollaender, Brecht/Weil, Kurt Tucholsky und anderen.

Allen voran die Sängerin Kerstin Auerbach, die mit ihrer Altstimme und ihrer Bühnenpräsenz als Diva den Saal im Scharwenkahaus überbordete. Mit Marlene Dietrichs „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ eröffnete sie das Programm. Und weiter es ging mit dem Titelsong des Programms „Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben?“ Ist sie elegant und schön, inspirierend und avantgardistisch, charismatisch, erfolgreich und klug, furchtlos und tapfer, spannend und modern, melancholisch und romantisch, dann stellt sich die Frage: Warum sollte diese Frau kein Verhältnis haben?

Musikalisch begleitet von der Violinistin Greta Grötzschel und dem Pianisten Christian Helm wurde ein Feuerwerk an frechen und frivolen Liedern entzündet. Und immer ging es dabei um die altbekannte und immer wieder neue Sache, um das Verhältnis zwischen Frau und Mann. Um Lust, Last und Liebesschmerz.

Nach den Titeln“ Ich bin zu schön für einen Mann allein“, „Frauen sind keine Engel“, bemerkte der Mann am Klavier trocken: „Ja bei den Weibern bemerkt man oft erst zu spät, wo der Engel aufhört und der Teufel beginnt“. Mit seinen frechen Sprüchen holte er die Diva gern auf den Boden der Tatsachen zurück.

Mit den Titeln „Ich brauche keine Millionen“ und „Kann denn Liebe Sünde sein“ endete das Programm. Das Publikum war entzückt und spendete den Künstlern freundlichen Beifall.

Und der fidele Sachse am Klavier verabschiedete sich mit den lapidaren Worten: „Mir haben ferdsch!“