Entspannter Kaffeenachmittag mit Ron

Theorie und Praxis mit Tanzlehrer Ronald Dagge
Tanzlehrer Ronald Dagge mit Tochter Shirley (l.) und Ruth Buder vom Scharwenka Kulturverein im Gespräch

Ronald Dagge, genannt Ron, ist ein Exot: Seit über 20 Jahren ist er Tanzlehrer in der Region, mietet sich in verschiedene Locations ein und bringt Menschen das Tanzen bei – Standard, Latein und Modetanz. Der heute 53-Jährige wollte nie etwas anderes als tanzen, erzählt er „Zur Kaffeezeit“ am Donnerstag im Scharwenka Kulturforum – im Publikum auch einige seiner ehemaligen und derzeitigen Schüler. Angefangen hat alles beim Karnevalsverein in Markgrafpieske, dann gründete er den Tanzverein „Fantastic Dance Life“ und tingelte mit ihm über die Dorffeste. Er ließ sich zum Gesellschaftstanzlehrer ausbilden und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Corona hätte ihm wie vielen in seiner Branche beinahe das Genick gebrochen, aber nur beinahe:  „Ich bin ein sparsamer Mensch, kann Geld zusammenhalten. Ich ahnte, dass ich die staatliche Hilfe zurückzahlen muss.“ Seine Tanzschüler seien meistens im Mittelalter, der älteste sei 81, erzählt Ron. „Tanzen hält echt fit“, ist der Tanzlehrer überzeugt. Hin und wieder kommen auch Jugendliche, dann freut er sich besonders: „Ich hatte mal ein 18-jähriges Geschwisterpaar. Das wollte beim Abiball glänzen.“ Jung sind seine Kunden auch, wenn sie sich auf den vermeintlich schönsten Tag des Lebens, ihre Hochzeit, auch tänzerisch vorbereiten möchten. Sie bekommen Individualunterricht. Meistens seien es die Frauen, die zur Tanzschule drängen, aber hin und wieder sei es auch Wunsch der Männer, erzählt Ron. Auf seine Frage in die Runde: „Was meint ihr? Animiert die Fernsehsendung Lets Dance eher Tanzunlustige aufs Parkett zu gehen oder wirkt sie eher abschreckend?“ Das letztere sei der Fall, weiß Ron. In seiner Tanzschule müsse keiner befürchten, zur Perfektion gezwungen zu werden: “ Tanzen kann jeder. Und es soll ja Spaß machen.“

Muss man üben: Ron tanzt mit Tochter Shirley einen Bachata, lateinamerikanisch rhythmisch

Als er zum Schluss mit seiner Tochter Shirley den lateinamerikanischen Bachata tanzt, schauen alle gespannt und etwas neidisch zu. „Das war so schön, ich habe richtig Gänsehaut“, sagt Karin. Ja, ein bisschen üben muss man schon, ehe man sich so perfekt übers Parkett bewegen kann wie der Tanzlehrer und seine hübsche Tochter.