Was für ein Konzert, was für ein Pianist, was für ein Schlagzeuger und was für ein Sänger.
Bereits zum siebten Mal gastierte Frank Muschalle im Scharwenka Haus und diesmal hatte er den Schlagzeuger und Sänger Dirk Engelmeyer mitgebracht. Gemeinsam brachten sie das Publikum im seit Wochen ausverkauften Scharwenka Haus zum Jubeln.
Frank Muschalle bewies einmal mehr eindrucksvoll seine große Klasse als Boogie-Woogie-Pianist. Mit fliegenden Fingern und springenden Händen zauberte er in atemberaubender Geschwindigkeit seinen tirilierenden Diskant. Dirk Engelmeyer sorgte am Schlagzeug für den pulsierenden Rhythmus. Ab und zu musste das Schlagzeug auch schweigen, weil Dirk Engelmeyer das Publikum mit seiner Stimme faszinierte und wenn Dirk Engelmeyer die Bühne verließ und sich zu den Zuhörern im Saal gesellte, hatte Frank Muschalle schon Sorge, er sei weg, aber Dirk fand immer wieder zurück.
Humorvoll führte Frank Muschalle durch das Programm, unterstützt von seinem Kollegen Dirk. Es ging um den Ursprung des Boogie-Woogie als Tanzmusik. Musik für arme Leute von armen Leuten. Leider sind die Räumlichkeiten des ausverkauften Scharwenka Hauses nicht wirklich zum Tanzen geeignet, was aber niemanden davon abhielt, mit Füßen und Händen dem Rhythmus zu folgen.
Auch die Geschichten hinter den Songs erzählte Frank Muschalle, mit dem ihm eigenen Humor. Geschichten von „Long, long, journey“, „Take me in your arms“ oder „Boogie Woogie stomps“.
Von den Musikern animiert, ließ es sich das Publikum nicht nehmen, mitzusingen. Vor allem laut, so laut, dass man es bis nach Berlin hörte, denn da ist der nächste Auftritt und der Chor steht schon bereit, dafür muss keiner unbedingt nach Berlin reisen, denn laut genug ist der Chor ja.
Als Dankeschön erhielten die beiden sympathischen Musiker vom Scharwenka Kulturforum die CD „Ein großer Vergessener – Der Komponist und Klaviervirtuose Xaver Scharwenka“ und die schon bekannte „Moorleiche“. Dazu, zum 35-jährigen Bühnenjubiläum, ein Plakat des Konzertes im Scharwenka Haus in Bad Saarow.
Beschwingt und gut gelaunt gingen die Besucher nach Hause, nach Bad Saarow, Königs Wusterhausen, Storkow, Beeskow, Rietz Neuendorf und nach Berlin.