Saarower Feuerwehr inspiziert Scharwenkahaus

Kameraden erwiesen sich bei einem komplizierten Transport als Helfer in der Not
Vereinsmitglied Lutz Storr erklärte den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr das aus Holz gebaute Scharwenkahaus

Brennt es etwa im Scharwenkahaus? Zwei Löschfahrzeuge, ein Fahrzeug mit Drehleiter und ein Kommandowagen rückten am Freitagabend (11.4.) in der Moorstraße an und zogen neugierige Blicke auf sich. Nein, es brannte nicht. Die eine Kameradin und elf Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bad Saarow waren sogar erwartet worden, der Kaffee war bereits gekocht. „Der Besuch hier ist überfällig“, sagte Ausbildungsleiter Jürgen Nickel. Während andere Objekte, wie zum Beispiel das Krankenhaus, regelmäßig im Visier der Feuerwehr stünden, sei das Scharwenka Kulturforum noch nie in Augenschein genommen worden. Es sei immer besser, das Objekt zu kennen, falls es doch einmal zu einem ernsten Einsatz kommen müsste. Vereinsmitglied Lutz Storr stellte den  Feuerwehrleuten, unter ihnen die beiden stellvertretenden Ortswehrführer Peter Dahms und Maurice Passin, das denkmalgeschützte Haus von innen und außen vor.

Rundgang ums denkmalgeschützte Haus und durch den Garten. Der eignet sich im Ernstfall als Sammelplatz.
Erklärungen im Museum – das einzige Musikermuseum in Brandenburg mit seinen wertvollen Exponaten

Weil es aus Holz gebaut ist, ist die Brandgefahr hoch und eine schnelle Brandausdehnung wahrscheinlich. Priorität habe der Schutz von Sachen. Da das Haus nicht bewohnt sei, gäbe es kaum Gefahr für Menschen. Bei Veranstaltungen stünden für die Besucher ausreichend Fluchtwege zur Verfügung. Zweite Fluchtwege muss es aber auch für die Feuerwehr geben, denn auch die Holztreppen könnten im Ernstfall schnell brennen, Wege abschneiden und die Einsatzkräfte in Gefahr bringen.

Im Konzertsaal
Maurice Passin, stellvertretender Ortswehrführer, erklärt im Keller neben der Brandmeldezentrale, worauf zu achten ist
Am Flucht- und Rettungsplan – Vorschrift in allen öffentlichen Einrichtungen

Alle Räumlichkeiten vom Keller bis zum Obergeschoss wurden inspiziert, Technikraum, Feuermelder, Fluchtpläne, Brandmeldezentrale und anderes mehr wurden angeschaut. Für die beiden hochwertigen Klaviere könnte man überlegen, schwer entflammbare Abdeckungen anzuschaffen. Die Löschwasserzufuhr kann über zwei Hydraten in der Nähe erfolgen, als Sammelplatz eignet sich der Garten, in dem die Sommerkonzerte stattfinden. Vize-Feuerwehrchef Passin wünschte sich zum Schluss einen digitalen Geschoßplan, den die Feuerwehr auf dem i-Pad mitführen könnte. Möglich sei auch, einen analogen Plan in einem geschützten Kasten am Haus zu hinterlegen, auf den die Feuerwehr im Brandfall zugreifen könnte.

Als Helfer zur Stelle: Der neu angeschaffte Tiefkühlschrank musste in den Keller gebracht werden. Das hätten die vorwiegend älteren Vereinsmitglieder niemals geschafft.

Und obwohl der Besuch der Feuerwehrleute ganz ruhig und harmonisch ablief, wurde es zum Schluss noch mal aufregend. Denn die Feuerwehrmänner erwiesen sie sich als „Retter in der Not“ in einer komplizierten Angelegenheit. Um immer ausreichend Kuchen im Haus zu haben – besonders für die Gartenkonzerte im Sommer – musste der Verein einen neuen Tiefkühlschrank anschaffen. Der stand seit Tagen im Eingangsbereich und wartete auf starke Männer, die das fast zwei Meter hohe, schwere Teil durch enge Gänge in den Keller manövrieren sollten.

In komplizierter Millimeterarbeit das Ziel im Keller erreicht

Unsere Feuerwehr kam wie gerufen und half: Die Männer leisteten Millimeterarbeit und bugsierten intelligent und kraftvoll das für den Verein wichtige Teil durch die schmale Kellertreppe an seinen Platz im Untergeschoss. Vereinsmitglied Sylvia Bergler, die sich unter anderem um die Kuchenbestellung kümmert, den Tiefkühlschrank bestellt hatte und nun mit Spannung den schwierigen Transport verfolgte, war sehr froh als es hieß: Ende gut, alles gut. Vielen, vielen Dank!

Es wurde schon dunkel, als die Feuerwehren aus der Moorstraße abrückten. Ein Besuch, der sich vor allem für den Verein Scharwenka Kulturforum gelohnt hat. Dankeschön!