
Angelika und Harry T. Böckmann wohnen erst seit gut einem Jahr in Bad Saarow. Das Künstlerehepaar nahm den „Tag der offenen Tür“ am 12. April zum Anlass, endlich in die „Saarower Kultur“ einzutauchen, wie Angelika Böckmann es formulierte. Die 68-Jährige war früher Tänzerin und ist seither die Muse ihres Mannes, einem in der Szene bekannten Maler, Grafiker und Bildhauer. Wie rund 20 andere Besucher nutzte das Ehepaar die ausführliche Führung, um mehr über das einzige Musikermuseum Brandenburgs und dem ihnen bisher unbekannten Pianisten Xaver Scharwenka zu erfahren. Kenntnisreich begleitet wurden sie dabei von Ilona Genschmar, stellvertretende Vorstandsvorsitzende, und Vereinsmitglied Susanne Kirschen. Sie hat eine Powerpräsentation erarbeitet, in der alle Daten zur Geschichte des denkmalgeschützten Hauses zusammengefasst sind. Ältere Saarower wissen noch, dass hier von 1955 bis 1989 das beliebte Café Peters sein Domizil hatte und danach zusehends verfiel – bis es als Scharwenkas Sommerhaus wiederentdeckt, saniert und 2014 als Museum und Kulturstätte eröffnet wurde.


Besonderes Interesse fand auch die Ausstellung im Obergeschoss mit Persönlichkeiten des Ortes und die Fotoreihe über die Saarower „Traumgehäuse“, anzusehen per Monitor und natürlich das über 100 Jahre alte Reproduktionsklavier. Zwischendurch genossen die Gäste die musikalischen Pausen mit dem „ehrenamtlichen Klavierspieler“ und Vereinsmitglied Friedemann Mewes, der sich über den herzlichen Applaus freute. Und schließlich konnten Kaffee und Kuchen im Garten bei schönstem Frühlingssonnenschein genossen werden. „Saarow ist immer einen Ausflug wert. Wir kommen gern wieder“, sagten Bettina und Steffen Rähmer aus Berlin. Das Paar macht hin und wieder Kurzurlaub am Scharmützelsee und schaut und besucht dann gern Veranstaltungen im Scharwenkahaus.

Die nächste Möglichkeit, das Kulturforum in Ruhe und in Begleitung von Experten zu besuchen, gibt es am Freitag, den 16. Mai, von 17 bis 23 Uhr im Rahmen der langen Nacht der Museen.