Hereinspaziert, Sie sind willkommen!

79 Besucher stoppten bei der langen Nacht der Museum im Scharwenkahaus
Führungen in drei Abschnitten: Rund ums Scharwenkahaus und unters Dach führte Vereinsmitglied Lutz Storr, das Museum und all die Geschichten um Xaver Scharwenka erklärten Ilona Genschmar (l.) und Regine Ulrich.

Die Aktiven aus dem Scharwenka Kulturforum hatten sich schon auf einen ruhigen langen Abend gefasst gemacht. Doch es kam anders. Und das war gut so: Denn alle drei Vereinsmitglieder hatten sich gut gewappnet für die Führungen: Ilona Genschmar, Regine Ulrich und Lutz Storr standen Gewehr bei Fuß als „die Massen“ ab 17 Uhr anrückten. Einige kamen mit dem Bus, der von den Veranstaltern der  Langen Nacht der Museen rund um Fürstenwalde und Storkow angeheuert worden war, andere nutzten das eigene Fahrzeug, um für zehn Euro von Veranstaltungsort zu Veranstaltungsort zu „hoppen“. Das Interesse war erfreulicherweise riesig. Allein das Scharwenkahaus – zehn Einrichtungen hatten mitgemacht – zählte in den fünf Stunden 79 Besucher, darunter drei Kinder.

Vereinsmitglied Regine Ulrich erklärt im Museum den Gästen das Leben und Werk von Xaver Scharwenka
Interessiert verfolgen die Besucher die Vorführung des Reproduktionsklaviers durch Ilona Genschmar.
Im Obergeschoss informiert eine Ausstellung über bedeutende Persönlichkeiten des Kurortes.
Am Bildschirm können Interessierte die Geschichte des Bad Saarows verfolgen und sich Traumorte ansehen.
Der 10-jährige Linus Weiß aus Fürstenwalde war einer der jüngsten Gäste, hier in Begleitung mit seiner Mutter und seinen Großeltern. Hier darf er in die Gummibärchen-Tüte greifen.

Die meisten kannten das denkmalgeschützte Haus in der Moorstraße nicht, das der Berliner Pianist, Komponist und Musikpädagoge Xaver Scharwenka (1850-1924) in Bad Saarow als Sommerhaus hat bauen lassen. Nach Jahrzehnten der Ruhe ist es nach umfassender Sanierung seit elf Jahren wieder in Betrieb und beherbergt das einzige Musikermuseums Brandenburgs. Zudem ist es Kultur- und Begegnungsstätte für viele Menschen – alles in Hand eines ehrenamtlich tätigen Vereins. Von all dem konnten sich die Besucher am Freitagabend (16.5.25) überzeugen.

Das war noch Technik: Heino Polzin und seine Frau sind begeistert vom Innenleben des Reproduktionsklaviers

Immer wieder ein Highlight ist das Steinway-Welte-Reproduktionsklavier von 1925, auf dem die „Polnischen Tänze“ von dem unsichtbaren Pianisten Xaver Scharwenka live erklingen. Keiner bedient die Tasten und sie bewegen sich doch – das bringt auch die Kinder zum Staunen. „Geflasht“ von der Mechanik war nicht nur Martina und Heino Polzin aus Fürstenwalde, die das Scharwenkahaus bisher nicht kannten, aber sich gleich einen Veranstaltungsflyer einsteckten. „Wir kommen wieder“, betonten sie. Im Obergeschoss konnten sich die Gäste eine Ausstellung mit Saarower Persönlichkeiten ansehen und am Bildschirm die Geschichte des über 100 Jahre alten Kurortes digital nachverfolgen. „Eine gelungene Sache“, fand auch Vereinsmitglied Hannelore Weiß, die sich um die Organisation der Langen Nacht der Museen verdient gemacht hat und für den Kartenverkauf zuständig war.

Alles muss seine Ordnung haben: Vereinsmitglied Hannelore Weiß sorgt für den Kartenverkauf.